Full text: Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg

Geographie. II 
Lreußen und hat etwa 300000 E. Urwald bedeckt den größten Teil des 
Gebiets. Dieser enthält wertvolle Gewächse, wie die Kokos- und Sago⸗ 
palme usw. Für tropische Kulturen, die vorzüglich gedeihen, ist besonders 
die Ebene um die Astrolabe-Bai geeignet. 
Die Inseln des Bismarck-Archipels haben die gleiche Natur und den 
gleichen Wert wie Kaiser-Wilhelmsland. Die größten sind Neu— Pommern, 
Neu-Mecklenburg und Neu-Hannover. Zusammen sind sie 52 000 q¶km 
groß; ihre Bevölkerung wird auf 200 000 geschätzt. Herbertshöhe auf Neu—⸗ 
Pommern ist der Sitz des Gouverneurs. 
Von den beiden Inseln der Salomon-Gruppe, die zu Deutschland ge⸗ 
hören, mißt die größere etwa 10 000 qkin. Ihre Bewohner sind sehr kriegerisch. 
2. Die Karolinen, Palau-Inseln, Marianen- und Marschall-Inseln. Diese 
Gruppen bilden ein echtes Kleininselgebiet (Mikronesien). Die meisten 
Inseln sind sehr flache Koralleninseln, die man erst in der Nähe an den 
Reihen der Kokospalmen erkennt. Von diesen wird als einziges Erzeugnis 
für den Handel die Kopra gewonnen, indem man die Stirnschale der Kokos— 
nüsse zertrümmert und den ölreichen Nußkern zerschneidet und trocknet. Be— 
deutend ist die KRopraausfuhr von den meist ringförmigen Marschall-Inseln. 
Die Insel Jaluit (spr. dschalüt) ist der Sitz des Landeshauptmanns. 
3. Die Samoa⸗-Inseln (spr. ßämda). Ein wertvollerer Besitz als das Klein— 
inselgebiet ist die Gruppe der Samoa-Inseln. Sie setzt sich aus den beiden 
großen vulkanischen Inseln Sawati (1710 qkin) und Upolu (850 qkmn) und 
zwei sehr kleinen Inseln zusammen. Die Gesamtfläche beträgt 2590 qkm, die 
Einwohnerzahl 33 000. Die Samoa⸗-Inseln sind durch große landsch aftliche 
Schönheit ausgezeichnet und zugleich sehr fruchtbar. Der Anbau von 
Kokospalmen und der von Kakao sind auf ihnen die wichtigsten Kulturen. 
Die Samoaner sind ein schöner Menschenschlag. Seit langer Zeit 
sind sie Christen. Der Sitz des Gouverneurs ist Apia—. 
III. Das Pachtgebiet Kiautschou. 
Im Jahre 1898 hat das Deutsche Reich von China die Kiautschoͤu-Bucht 
auf 99 Jahre als Stützpunkt des deutschen Handels in Ostasien gepachtet. 
Das Pachtgebiet liegt an der Süstostküste der Halbinsel Schantung. Es 
mißt einschließlich der Bucht 920 qlem und ist noch von einer neutralen Zone 
von 50 km Breite umgeben. 
Die Hoffnungen, die auf Kiautschou gesetzt wurden, haben sich bisher erfüllt. 
Die neue deutsche Niederlassung Tsingtau ist eine aufblühende Hafenstadt, 
deren Handel mit jedem Jahre bedeutend zugenommen hat. Auch die Eisen— 
bahn, die von Tsingtau nach Tsinan am unteren Hoangho erbaut wurde 
und Kohlenlager aufschließt, hat einen bedeutenden Verkehr an sich gezogem.
	        
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