Full text: Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg

Naturlehre. V 
C. Von der Wärme. 
1. Wärmequellen. 
a) Während der Nacht ist es kühl. Nach Sonnenaufgang wird es wärmer. 
Die Sonne ist die wichtigste Wärmequelle. 
Unter ihren Strahlen gedeihen die Pflanzen. Sie geben den pflanzen— 
fressenden Tieren Nahrung. Diese fallen den fleischfressenden Raubtieren zur 
Beute. Von Pflanzen- und Fleischkost nährt sich der Mensch. So ist die Sonnen— 
wärme die Quelle alles Lebens. 
b) Gießt man Wasser auf gebrannten Kalk, so erhält man einen warmen 
Brei. Schüttet man Schwefelsäure in ein Glas Wasser Vorsicht!), so entsteht 
eine heiße Flüssigkeit. Die Verbindung des Wassers mit Kalk oder Schwefel— 
säure ist ein chemischer Vorgang. Beim Brennen verbinden sich Holz und 
Kohle mit dem Sauerstoffe der Luft. Mit ihm vereinigt sich auch ein Bestandteil 
unsers Blutes bei der Atmung. Dadurch entsteht die Körperwärme. 
Durch chemische Vorgänge wird Wärme erregt. 
co) Wir reiben die Hände, um sie zu erwärmen. Bohrer, Sägen und Feilen 
werden heiß, wenn man sie längere Zeit benutzt. Bei fleißigem Hämmern 
wird der Amboß warm. Messer und Gabeln erwärmen sich beim Putzen. 
Wagenachsen werden glühend, wenn die Reibung am Rade nicht durch Schmieröl 
vermindert wird. 
Durch mechanische Arbeit wird Wärme hervorgerufen. 
d) Der Blitz ist ein großer elektrischer Funke. Er entzündet brennbare 
Stoffe. In manchen elektrischen Lampen glühen Kohlenfäden. 
Durch Elektrizität wird Wärme erregt. 
2. Wie die Wärme den Rauminhalt der Körper verändert. 
a) Bei festen Körpern. Ein glühender Plättbolzen füllt den Hohlraum des 
Bügeleisens völlig aus. Ein kalter steckt nur lose darin. — Eine Metallkugel, 
die gerade noch durch einen Metallring gleiten kann, wird erwärmt. Sie 
fällt nicht mehr durch die Offnung des Ringes. Ihr Rauminhalt ist durch die 
Erwärmung größer geworden. Wird sie in kaltes Wasser getaucht, so kann 
sie wieder durch den Ring geschoben werden. Bei der Ablühlung hat sie sich 
wieder zusammengezogen. 
b) Bei flüssigen Körpern. Ein mit Wasser gefüllter Kochtopf läuft über, 
wenn er erwärmt wird. — Eine Kochflasche wird mit gefärbtem Wasser ge— 
füllt und mit einem Korke verschlossen, durch den eine Glasröhre führt. 
Wird das Gefäß durch eine Spiritusflamme erwärmt, so steigt die Flüssigkeit 
in der Röhre empor. Entfernt man die Flamme, so sinkt der Wasserspiegel 
wieder 
o) Bei luftförmigen Körpern. Eine mit Luft gefüllte, zugebundene 
Tierblase bläht sich in der Nähe des geheizten Ofens auf. An einem kalten 
Orte zieht sie sich wieder zusammen. — Man bringt die Offnung eines
	        
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