Full text: Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde (H. 3)

§ 13. Österreich-Ungarn. 
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an; eine dieser Gesundheitsstätten ist das schön gelegene St. Moritz an 
einem der kleinen Seen, die der Inn gleich nach seinem Ursprung durch¬ 
fließt. Eine ähnliche durch ihr Höhenklima segensreiche Genesnngsstätte 
für Brustleidende ist im Rheingebiet ö. von Chur Davos PS. 143). 
8 13. 
Österreich-Ungarn. 
Der Kaiserstaat Österreich-Ungarn besteht räumlich 1. aus einer 
NW.-Hälfte, die zu Mitteleuropa gehört und bis 1866 mit den Staaten 
des heutigen Deutschen Reichs und Luxemburg zusammen den „Deutschen 
Bund" bildete, 2. aus einer SO.-Hälfte. Von ihr gehört Istrien und 
Dalmatien ebenso wie Galizien und sein sö. Nebenland, die Bukowina, 
mit der NW.-Hälfte zusammen znm Kaisertum Österreich, Bosnien 
mit der Herzegowina bildet einen gemeinsamen Besitz Österreichs und 
Ungarns, und den Rest des Gebiets nimmt das Königreich Ungarn 
ein. Ungarns, Siebenbürgens, Galiziens Naturbeschaffenheit erinnert 
schon ganz an Osteuropa, während Bosnien auf der südosteuropäischen 
Balkanhalbinsel liegt. Die NW.-Hälfte des Gesamtstaates wird vor¬ 
wiegend von Deutschen bewohnt, die O.-Hälfte vorwiegend von Slawen 
und Ungarn, einem mit den Finnen sprachlich verwandten Volk. Die 
Donau verknüpft beide Hälften. 
Österreich und Ungarn bilden eine Doppelmonarchie. Sie sind 
nicht allein dadurch vereint, daß der Kaiser von Österreich zugleich König 
von Ungarn ist, sondern sie haben auch das Heer gemeinsam und die 
Vertretung im Ausland !; jeder der beiden Staaten besitzt indessen seine 
eigene Verfassung und Verwaltung. Österreich ist etwas kleiner, aber 
volkreicher als Ungarn. Der Doppelstaat Österreich-Ungarn übertrifft 
an Größe das Deutsche Reich beinahe um 100 T. qkm, steht ihm aber 
an Einwohnern um etwa 13 Mill. nach; er ist nach der Volkszahl mit 
50 Mill. E. der dritte Staat Europas. 
I. Die Nordwesthälfte. 
Der nördlichste Parallelkreis, der Böhmen berührt (51), ist der von Weimar, 
die Breitenlage von Triest entspricht der des s. Alpenrandes bei Verona (45%), die 
von Wien der von München. Vorarlberg reicht bis über den Hamburger Meridian (l0) 
nach W. an den Bodensee, Böhmen bis fast an den von Halle (l2) und die öster- 
1 durch Gesandte (bei den größten Staaten „Botschafter'^) für Überwachung 
der politischen Beziehungen des heimischen Staates mit dem Ausland und durch Kon¬ 
suln für die Pflege der Handels- und Privatbeziehungen zwischen beiden. 
Bestandteile. 
Bevölkerung. 
Staatliche 
Gliederung. 
I. Lage 
a) im Graduell.
	        
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