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mehrmals teilen.
langgestreckt (b), vieleckig (c) u. s. w.
Die Zelle ist umgeben von der Zell¬
haut. Diese umhüllt in der jugend¬
lichen Zelle eine körnigschleimige
Masse, den Urbildungsstoff, der einen
rundlichen Körper, den Zellkern,
einschließt. — Die Neubildung der
Zellen geht auf verschiedene Weise
vor sich, meistens aber durch Teilung
der Zellen. Zuerst teilt sich der
Zellkern in 2 Teile. Aus jedem
dieser Teile wird ein neuer Zell¬
kern. Daraus teilt sich auch der
körnigschleimige Urbildungsstoff in
2 Teile. Jeder dieser Teile bettet
einen der neuen Zellkerne ein, um-
giebt sich aber auch zugleich mit
einer neuen Zellhaut. So entstehen
aus der „Mutterzelle" zwei neue
„Tochterzellen", die sich wiederum
Aus der Neubildung der Zellen erklärt sich das Wachsen der Pflanzen.
Kugelige Zellen, d. Gestreckte Zellen,
c. Abgeplattete vieleckige Zellen.
6. Die Nahrung der Pflanzen.
Um die Nährstoffe der Pflanze kennen zu lernen, müssen wir wissen, aus welchen
Stoffen die Pflanze zusammengesetzt ist. Wir stellen deshalb folgenden Versuch an:
1) Wir halten eine Anzahl frischer Blätter auf einer Blechschausel über eine
Spiritusflamme. Es steigt Wasserdamps in die Höhe. Ein über die Pflanze gehal¬
tenes Glas beschlägt mit Wassertropfen. Das Wasser kommt aus der Pflanze; sie
muß also Wasser in sich aufgenommen haben. Warum begießt man die Pflanzen?
2) Bleiben die Pflanzenblätter längere Zeit über der Flamme, so werden
sie schwarz: sie verkohlen. Die Pflanze besteht also auch aus Kohlenstoff. Wie
aber ist dieser in die Pflanze hinein gekommen? Lassen wir die Blätter längere
Zeit über der Flamme, so verbrennen sie zuletzt. Es bleibt nur Asche, aber
keine Kohle zurück. Wo ist die Kohle geblieben? Sie hat sich beim Brennen
mit dem Sauerstoffe der Luft verbunden und mit diesem „Kohlensäure" gebildet.
Diese entweicht in die Lust. Die in der Luft vorhandene Kohlensäure gelangt
teilweise mit dem Regen in die Erde. Hier nimmt die Pflanze sie durch die Wurzel
aus. Hauptsächlich aber dringt sie in die Zellen ein, die sich in der Oberhaut
der Blätter sowie aller übrigen grünen Pflanzenteile finden. Von hier aus
gelangt sie in die unter der Oberhaut liegenden Zellenschichten. Dort wird sie
dann in Kohlenstoff und Sauerstoff gespalten. Dies geschieht mit Hilfe der
sogenannten Blattgrünkörper (S. 180) und zwar durch die Kraft des Sonnen¬
lichtes (also nur am Tage). Den Kohlenstoff verwendet die Pflanze zu ihrem
Aufbau, den Sauerstoff aber scheidet sie durch die Spaltöffnungen (S. 187) wieder
aus. (Außerdem gebraucht die Pflanze auch Stickstoff (S. 332) zu ihrer Nahrung.
Diesen nimmt sie meist in Form von Salpetersäure oder Ammoniak mit der
Wurzel aus der Erde auf. Über Sauerstoffaufnahme s. S. 171!)
3) Nach dem Verbrennen der Blätter bleibt Asche zurück. Diese besteht aus
erdigen (mineralischen) Bestandteilen: Kali, Kalk, Kiesel, Eisen, Schwefel, Phos¬
phor u. s. w. Also auch diese Bestandteile müssen der Pflanze als Nährstoffe zu¬
geführt sein. Wie aber? Wenn wir eine Glasplatte mit einem Tropfen harten