Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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Gesteinsschichten. 
134. Zchlußbelrachtung. 
Betrachtet man die Felsen näher, so bemerkt man, daß viele von ihnen aus 
Schichten bestehen, die gleichlaufend übereinander gelagert sind. Da man in diesen 
Schichten häufig Abdrücke und 
Überreste von Seetieren (Mu¬ 
scheln, Schnecken, Fischen, Ko¬ 
rallen) gefunden hat, so nimmt 
man an, daß sie durch Ablage¬ 
rung im Meere entstanden sind. 
(Von solcher Ablagerung kann 
man sich eine Vorstellung machen, 
wenn man in ein Glas Wasser 
eine Hand voll Erde thut und 
dann das Sinken der Erde 
beobachtet.) Zu diesen geschichteten Gesteinen gehören Schiefer, Thon, Kalkstein, 
Steinkohlen, Kreide, Steinsalz u. a. Häufig aber findet man unter dem geschichteten 
Gesteine auch solches, das die Schichten quer durchbrochen hat. Diese Gesteinsmassen 
sind aus der Tiefe des Erdinnern hervorgedrungen, ähnlich wie ja auch heute noch 
die Lava in den Vulkanen zuweilen bis über 3000 m in die Höhe steigt. Sie 
schließen niemals Pflanzen oder Tiere ein. Auch lassen sie niemals Schichten er¬ 
kennen. Zu ihnen gehören Granit, Porphyr, Basalt u. a. 
In dem geschichteten Gesteine finden sich infolge der durch Unterwaschuugen 
entstandenen Senkungen auch vielfach Spalten und Risse, und in diesen lagern 
meist die Erze. (Erzgänge.) Ursprünglich rieselte oftmals das Wasser in den 
Spalten hinab, oder es stiegen heiße Dämpfe aus der Tiefe in ihnen aufwärts. 
Wasser und Dampf aber setzten in diesen Spalten die Stoffe ab, die sie aufgelöst 
mit sich führten. So entstanden die verschiedenen Krystalle, wie wir sie beim 
Kupfer, Gold u. s. w. finden, und so entstanden auch die Silbcradern und Erzgänge. 
xx. Im Körper von Menschen und Tieren. 
135. Der gemeine Kandwurm. 
1. Körperbau. Der gemeine Bandwurm lebt iu den Eingeweiden der Menschen. 
Der sogenannte Kopf ist etwa so groß wie ein Stecknadelknopf und vorn mit einem 
Kranze von Haken versehen, mit denen sich das Tier im Darme seines Wirtes 
festhält. An der Seite des Kopfes sitzen 4 Saugnäpfe zum Festsaugen. Einen 
Mund hat der Bandwurm nicht. Er kann ihn auch entbehren, da die Nahrung 
durch die Haut seines Körpers eindringt. An den Kopf schließen sich die Glieder 
an, zuweilen 6—800, so daß das Tier nicht selten eine Länge von 2—4 m er¬ 
reicht. Die Glieder bilden sich nach und nach in der Weise hintereinander, daß 
das am Kopfe sitzende Glied stets das jüngste, das letzte aber das älteste Glied ist. 
2. Verwandlung. Die ältesten Glieder lösen sich, wenn sie reif sind, vom 
Bandwurme los und gelangen, oft mit Millionen von Eiern beladen, mit dem 
Kote nach außen. Hier kriechen sie zuweilen eine Zeitlang umher und setzen 
schließlich die Eier ab oder verlieren sie beim Absterben. Da die Schweine mit 
großer Gier im Kote wühlen, so gelangen solche Eier nicht selten in den Magen 
eines Schweines. Hier bildet sich das Ei zu einer erbsengroßen „Finne" (Blasen¬ 
wurm) aus. Wird aber solches finnige Fleisch von einem Menschen genossen, so 
entwickeln sich die Finnen in seinem Körper wieder zu Bandwürmern. Auch in dem 
Körper der Hunde, Katzen, Fische u. s. w. leben Bandwürmer. Bei allen Arten
	        
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