Amerika.
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b) Das britische Nordamerika ist fast so groß wie Europa, hat aber
nicht mehr Einw. als Schlesien. In Kanada liegen die beiden größten Städte
am Lorenzstrom Quebek und Montreal (spr. ea—i).
o) Die Vereinigten Staaten sind wenig kleiner als Europa und wenig
bevölkerter als Deutschland, da noch große Gebiete fast unbewohnt sind und nur
von den allmählich aussterbenden Indianern durchstreift werden. Wir zählen
die 39 Staaten nebst den Territorien zu beiden Seiten des öden Felsengebirges
nicht auf und merken an den Ufern des atlantischen Ozeans die großen Städte:
Boston, Neuyork mit fast 2 Mill. Einw. am Hudsonflusse, Philadelphia,
die Hptst. des an Kohlen, Petroleum und Eisen reichen Pennsylvanien, Balti¬
more und die Bundeshauptstadt Washington. Am Michigansee liegt C h i ka g o,
am Ohio Cincinnati, am Missisippi St. Louis und nicht fern seiner Mün¬
dung Neu-Orleans. Im Westen am großen Ozean wächst ^an Francisko zu
einer Millionenstadt heran, es ist mit Neuyork verbunden durch die große
Pacificbahn (7tägige Fahrt), die über Niesenströme und hohe Gebirge führt.
Den Sta iten gehört am Beringsmeer Alaska mit der Jnselreihe der Aleuten.
ä) Die Republik Mexiko verschmälert sich halbinselartig nach Süden.
Das an Städten und Kunstbauten reiche Land ward im 16. Jahrhundert vom
Spanier Kortez erobert. Die Hptst. Mexiko mit über 200 000 Einw. liegt
nahe dem Südende eines großen Hochplateaus und nahe dabei Puebla zwischen
den mächtigen Vulkanen Popokatepetl und Pik von Orizaba. Verakruz
ist Hafenstadt an der heißen, ungesunden Ostküste.
tz 55. In Mittetamevikñ liegen durch ungesunde Küstengürtel vom
karaibischen Meere getrennt 5 Republiken, die zusammen wenig kleiner sind als
Deutschland: Guatemala, Honduras, San Salvador, Nicaragua mit
einem großen See gleiches Namens und Costarica.
Den Engländern gehört Britisch Honduras mit reichen Wäldern, die Maha¬
goniholz liefern. Unter den Inseln besitzen die Engländer die niedrigen
Bahamainseln, Jamaika, einige der kleinen vulkanischen Antillen und
Trinidad nahe der Mündung des Orinoko. Das langgestreckte Kuba, die
größte Antilleninsel mit der Weltstadt Habana gehört den Spaniern, außerdem
Porto-Rico, während sich aus Haiti ein Negerstaat und eine Republik
St. Domingo mit gemischter Bevölkerung befinden.
§ 56. Unter den Staaten Südamerikas nimmt den Osten das
große (— 1 Vg Rußland) aber noch sehr dünn bevölkerte Kaiserreich Brasilien
ein. Im Innern leben noch einzelne wilde Jndianerhorden, an der Küste Weiße,
besonders Nachkommen von Portugiesen, und außerdem Neger. Deutsche sind im
Süden eingewandert, wo der Hafen PortoAlegreaufblüht. Die Hpst. Rio de
Janeiro hat die Größe Breslaus, nördlich von ihr finden wir an der Küste
Bahia und Pernambuco.
Im Norden Brasiliens liegt Guajana, ein Teil gehört den Engländern,
ein zweiter mit Cayenne den Franzosen, ein dritter den Niederländern.
Die ineisten Staaten Südamerikas sind Republiken, bewohnt von Nach¬
kommen der Spanier und Indianer. Zu beiden Seiten des Orinoko liegt
Bcnezucla mit der durch mächtige Erdbeben gefährdeten Hptst. Carracas.
Im Gebiet der Ariden folgen von Norden nach Süden: KUlUMbia mit der