Die apemünische Halbinsel.
181
erhebt sich der isolirte Monte Gargano nördlich vom Meerbusen von
Manfredonia. Den westlichen Küstensaum bedecken zum großen Theile die
aus Versumpfungen der unteren Flußläufe entstandenen Maremmen.
Zu den römischen Maremmen gehören die pontinischen Sümpfe, die durch
eine niedrige Hügelreihe vom Meere getrennt sind. Aus der karnpant¬
schen Tiefebene im S.W. steigt an dem Meerbusen von Neapel der
Monte Somma mit dem Vesuv (1140m) auf.
d. Die Flüsse, die vom Apennin herabfließen, sind meist wasserarm.
a) Auf der Ostfeite ergießen sich in das adriatifche Meer: der Me-
tauro zwischen Rimini und Ancona und der Ofanto (Aufidus) südlich
von der Halbinsel Manfredonia. ß) Auf der Westseite ergießen sich in
das ligurifche Meer: der Arno über Florenz und Pisa; in das
tyrrhenische Meer: der Tiber, der über Rom fließt und bei Ostia
mündet, der Garigliano (Liris) und der Volturno (beide in den Bu¬
sen von Gaeta). y) Weit reicher ist die lombardische Tiefebene bewässert,
deren Ostküste theils von Sumpflandschaften umsäumt, theils von Lagunen,
d. h. seichten Theilen des Meeres, bedeckt ist, die zweimal täglich von der
eindringenden Flut bespült werden. Die hauptsächlichste Wasserader dieser
Ebene ist an) der Po (88 Ml. lang). Vom Monte Viso herab fließt
er zuerst nordöstlich über Turin, wo er die Dora Ripera l. aufnimmt.
Dann wendet er sich nach dem Einfluß der Dora Baltea nach O. Diese
kommt von l. vom Montblanc über Aosta und Jvrea. Unterhalb Casale
nimmt er von l. die Sesia, bald danach r. den Tanaro auf, der vom
Col di Tenda herab über Alessandria fließt. Abermals von l. empfängt
er den Ticino. Dieser entströmt dem St. Gotthard, fließt über Bellinzona
in den Lago maggiore, der mit dem See von Lugano zusammenhängt,
und vereinigt sich unterhalb Pavia mit dem Po. Oberhalb Piacenza
verstärkt sich der Po durch die von r. kommende Trebbia, unterhalb l.
durch die Adda, welche ihm aus der Gegend des Stilfser Jochs durch den
Comer-See hindurch über Lodi zufließt. Eine Strecke unterhalb Cremona
empfängt er abermals von l. den Oglio, der den Iseosee, und den Min-
cio, der den Gardasee durchfließt und über Mantua dem Po zueilt. Dieser
ergießt sich endlich mit sieben Armen, an deren einem Ferrara liegt, ins
adriatische Meer, bd) Nördlich vom Po mündet die Etsch. Diese ent¬
springt in den rhätischen Alpen, durchfließt östlich das Längenthal des
Vintschgau und empfängt l. bei Meran den wilden Passeyer. Dann fängt sie
an, sich nach S zu wenden und nimmt l. die Eisack vom Brennerpaß
auf, welche über Brixen und Botzen fließt. Darauf durchbricht sie in
tiefem Thale die Örtler und Trientiner Alpen, berührt die Städte Trient
und Roveredo und wendet sich bei Verona nach O. oe) Nördlich von der Etsch
münden die Küstenflüsse Brenta <von den trientinischen Alpen), Piave,
Tagliamento (von den karnischen Alpen) und Jsonzo (vom Terglu).
3. Italien genießt eines herrlichen Klimas. Die Westseite der Apen¬
ninen ist wärmer und feuchter als die Ostseite, Norditalien weniger warm
als Süditalieu. Verrufen sind nur die Maremmeu wegen ihrer bösen
Luft (aria eattiva). Die einzelnen Theile Italiens haben infolge der be¬
deutenden Verschiedenheit in der Bodenerhebung eine sehr verschiedene Vege¬
tation. Der Boden ist in Toskana, das sich durch seine Wein- und Oli¬