Full text: Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten

Die apemünische Halbinsel. 
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erhebt sich der isolirte Monte Gargano nördlich vom Meerbusen von 
Manfredonia. Den westlichen Küstensaum bedecken zum großen Theile die 
aus Versumpfungen der unteren Flußläufe entstandenen Maremmen. 
Zu den römischen Maremmen gehören die pontinischen Sümpfe, die durch 
eine niedrige Hügelreihe vom Meere getrennt sind. Aus der karnpant¬ 
schen Tiefebene im S.W. steigt an dem Meerbusen von Neapel der 
Monte Somma mit dem Vesuv (1140m) auf. 
d. Die Flüsse, die vom Apennin herabfließen, sind meist wasserarm. 
a) Auf der Ostfeite ergießen sich in das adriatifche Meer: der Me- 
tauro zwischen Rimini und Ancona und der Ofanto (Aufidus) südlich 
von der Halbinsel Manfredonia. ß) Auf der Westseite ergießen sich in 
das ligurifche Meer: der Arno über Florenz und Pisa; in das 
tyrrhenische Meer: der Tiber, der über Rom fließt und bei Ostia 
mündet, der Garigliano (Liris) und der Volturno (beide in den Bu¬ 
sen von Gaeta). y) Weit reicher ist die lombardische Tiefebene bewässert, 
deren Ostküste theils von Sumpflandschaften umsäumt, theils von Lagunen, 
d. h. seichten Theilen des Meeres, bedeckt ist, die zweimal täglich von der 
eindringenden Flut bespült werden. Die hauptsächlichste Wasserader dieser 
Ebene ist an) der Po (88 Ml. lang). Vom Monte Viso herab fließt 
er zuerst nordöstlich über Turin, wo er die Dora Ripera l. aufnimmt. 
Dann wendet er sich nach dem Einfluß der Dora Baltea nach O. Diese 
kommt von l. vom Montblanc über Aosta und Jvrea. Unterhalb Casale 
nimmt er von l. die Sesia, bald danach r. den Tanaro auf, der vom 
Col di Tenda herab über Alessandria fließt. Abermals von l. empfängt 
er den Ticino. Dieser entströmt dem St. Gotthard, fließt über Bellinzona 
in den Lago maggiore, der mit dem See von Lugano zusammenhängt, 
und vereinigt sich unterhalb Pavia mit dem Po. Oberhalb Piacenza 
verstärkt sich der Po durch die von r. kommende Trebbia, unterhalb l. 
durch die Adda, welche ihm aus der Gegend des Stilfser Jochs durch den 
Comer-See hindurch über Lodi zufließt. Eine Strecke unterhalb Cremona 
empfängt er abermals von l. den Oglio, der den Iseosee, und den Min- 
cio, der den Gardasee durchfließt und über Mantua dem Po zueilt. Dieser 
ergießt sich endlich mit sieben Armen, an deren einem Ferrara liegt, ins 
adriatische Meer, bd) Nördlich vom Po mündet die Etsch. Diese ent¬ 
springt in den rhätischen Alpen, durchfließt östlich das Längenthal des 
Vintschgau und empfängt l. bei Meran den wilden Passeyer. Dann fängt sie 
an, sich nach S zu wenden und nimmt l. die Eisack vom Brennerpaß 
auf, welche über Brixen und Botzen fließt. Darauf durchbricht sie in 
tiefem Thale die Örtler und Trientiner Alpen, berührt die Städte Trient 
und Roveredo und wendet sich bei Verona nach O. oe) Nördlich von der Etsch 
münden die Küstenflüsse Brenta <von den trientinischen Alpen), Piave, 
Tagliamento (von den karnischen Alpen) und Jsonzo (vom Terglu). 
3. Italien genießt eines herrlichen Klimas. Die Westseite der Apen¬ 
ninen ist wärmer und feuchter als die Ostseite, Norditalien weniger warm 
als Süditalieu. Verrufen sind nur die Maremmeu wegen ihrer bösen 
Luft (aria eattiva). Die einzelnen Theile Italiens haben infolge der be¬ 
deutenden Verschiedenheit in der Bodenerhebung eine sehr verschiedene Vege¬ 
tation. Der Boden ist in Toskana, das sich durch seine Wein- und Oli¬
	        
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