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hatten, froh, die Gefahr überstanden zu haben, kamen mit der noch rieselm
den Asche am Fuße des Kegels an, Hüte und Schultern genugsam eingeäschert.
Goethe.
70. Corfische Gastfreiheit.
1. Die Blitze erhellen die sinst're Nacht,
der Regen strömt, der Donner kracht,
der mächtige Wind im Hochwald saust,
der wilde Gießbach schwillt und braust.
2. Und düsterer noch als der nächtliche Graus
starrt Rocco, der Greis, in die Nacht hinaus,
er stehet am Fenster und späht und lauscht
und fährt zusammen, wenn's näher rauscht.
3. „Der Bote muß es, der blutige, sein.
Du bist es, Vetter Giuseppe? — Nein! —
Die Zeit ist träg — es wird schon spat —
ist solche Nacht doch günstig der That.
4. Du, Polo, bringst uns selber dein Haupt,
hast thöricht die Rache schlafend geglaubt,
hast her dich gewagt in unsern Bereich,
die Rache wacht, das erfährst du gleich.
5. Du kommst dort über den Gießbach nicht.
Euch Schützen geben die Blitze Licht;
geschmähet seid ihr — trefft ihn gut!
Wascht rein die Schmach in seinem Blut!"
6. Da pocht's an die Thür; er fährt empor,
er öffnet schnell — wer steht davor? —
„Du, Polo? — Zu mir? — Zu solcher Zeit?
Was willst du? Rede!" — „„Gastlichkeit!
7. Die Nacht ist schaurig, unwegbar das Thal,
es lauern mir auf die Deinen zumal.""
„Ich weiß dir Dank, daß würdig du hast
von mir gedacht. Willkommen, mein Gast!"
8. Er führt ihn zu den Frauen hinein
und heißt sie ihm bieten Brot und Wein;
sie grüßen ihn staunend, gemessen und kalt;
die Hausfrau schafft ohn' Aufenthalt.
9. Sobald er am Herd sich gewärmt und gespeist,
erhebt sich Rocco, der folgen ihn heißt,
und führt ihn selbst in das ob're Gemach:
„Schlaf unbesorgt, dich schirmt mein Dach!"