Full text: (8. bis 10. Schuljahr) (Ausg. M (für höhere Mädchenschulen), Oberstufe)

Das Deutsche Tiefland. 2 
Text zum nebenstehenden Bilde: 
Der grabenförmige Einbruch des Rheins bot am Rande der Grenzgebirge die 
Veranlassung zu typischen, sich im Oberrheinischen Tieflande wiederholenden 
Städtelagen. An welchem Neckarufer liegt Heidelberg? Orientiere das Bild 
nach den Himmelsgegenden! Wo liegt die Rheinebene? Bestimme nunmehr 
die charakteristischen Eigenschaften der Lage Heidelbergs! Suche auf dem 
Atlas andere Städte auf, die wegen ihrer Lage ein ähnliches Landschaftsbild 
wie Heidelberg aufweisen müssen) An welche traurigen Ereignisse aus der 
deutschen Geschichte erinnert die stattliche Schloßruine unterhalb des Königstuhls? 
Anschluß an den neuen Rheinhafen Maxau, zur blühenden Industrie- und 
Handelsstadt geworden. Heidelberg, alte Universitätsstadt in reizender 
Lage am Eingange des Neckartals, mit einer großartigen Schloßruine (vergl. 
Bild S. 220). — *à Mannheim, am?, größer als die Hst, wichtigster 
Rheinhafen Süddeutschlands. — Baden-Baden, berühmtes Weltbad 
mit warmen Quellen in einem herrlichen Schwarzwaldtale. — Freiburg, 
lebhafte Handels- und Universitätsstadt im Breisgau, in schöner Lage im 
Dreisamtale. 
b) Im Elsaß: * Straßburg, Hst. des Reichslandes, in fruchtbarer 
Gegend. Sitz des kaiserl. Statthalters, starke Reichsfestung; Kaiser Wilhelms— 
Universität. Weltberühmt ist das herrliche Münster. Die Stadt ist der 
Haupthandelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger 
Verkehrslinien, Eisenbahnen und Kanäle, eine echte „Burg der Straßen“. 
— Im RR. die Schlachtenorte Weißenburg und Wörth. — Kolmar, Fst. 
im Oberelsaß, gewerbreich. — * Mülhausen, Mittelpunkt des elsässischen 
Industriebezirks, erster Platz für Baumwollindustrie in Mitteleuropa. 
c) In der bayrischen Rheinpfalz: Speyer, alte Stadt an? 
im Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs mit herrlichem Dom 
und den Gräbern der fränkischen Kaiser. — Ludwigshafen, das Gegen— 
stück zu Mannheim, hat sich in kurzer Zeit aus kleinen Anfängen als Rhein— 
hafen und Industrieplatz zur größten Stadt in der Pfalz entwickelt, wichtig 
wegen seiner Farbenindustrie. 
Im Großherzogtum Hessen: Darmstadt, Hst. am Nordende 
der schönen Bergstraße, die sich von hier nach Heidelberg hinzieht; ein Haupt— 
sitz chemischer Industrie — Worms, alte, sagenumwobene Stadt, am) Im 
Mittelalter hatte sie die dreifache Größe, und Reichstage wurden in ihren 
Mauern abgehalten. — * Mainz, größte Stadt des Großherzogtums, an? 
Starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien; seit dem AÄusbau der 
Wasserwege nach Frankfurt und Mannheim an Handelsbedeutung verlierend. 
— Bingen, Weinstädtchen am Rheinknie. 
o) Im preußischen Gebiet: * Fraukfurt a. M, große Handels— 
stadt, größte Stadt der Oberrheinischen Tiefebene. Ihle Blüte 
verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern Main, bis wohin die 
Rheingroßschiffahrt reicht. Sie ist nicht nur der Mittelpunkt der gesamten 
cheinischen Verkehrsstraßen, sondern auch Mündungspunkt alter Handels— 
straßen aus dem Weser- und Elbgebiet. Seit alters ist daher Frankfurt ein 
bekannter Geldmarkt und Meßplatz. Ehemals war Frankfurt Krönungsstadt 
der deutschen Kaiser (Geburtsort Goethes). In Frankfurt wird hauptsächlich 
das Obst der nördlichen Oberrheinischen Tiefebene verkauft. — Mainaufwärts 
liegt Hanau, Industriestadt für Juwelierarbeiten. 
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