Full text: (8. bis 10. Schuljahr) (Ausg. M (für höhere Mädchenschulen), Oberstufe)

Frankreich. 
W. Titzenthaler, Berlin. 
Concarneau. 
Wenig ö. vom 4. w. Meridiane schneidet in die Südseite der Bretagne die 
Bucht von La Forest ein. An ihr liegt, die Stadt Concarneau. Unser Bild 
zeigt die alte Stadt, „La Villa close“, die von einer Mauer umwallte Insel— 
stadt. Die neue Stadt liegt auf dem Festlande. Wie überall an der Küste 
der Bretagne sind auch hier die Flutwellen außerordentlich hoch. Die Villa 
close ist zuͤr Ebbezeit zu Fuß erreichbar, während sie bei der Flut vollständig 
von Wasser umgeben ist; sie ist also eine natürliche Festung. Ahnliche 
Städteanlagen sind typisch für das Mittelalter. Auch in Deutschland gab es 
solche, bei welchen Festungsmauern nur den natürlichen Schutz verstärkten, 
den die Beschaffenheit der Umgebung bot. Nenne solche Städte! 
mit einem regnerischen Sommer wechselt, haben die Ebenen in der Provence, 
Languedoc und Gascogne Mittelmeerklima mit kurzen, beinahe frost— 
freien Wintern, heißen, durch Seewinde gekühlten Sommern und langen, 
milden Herbsten. Oliven- und Feigenkultur wird in ausgedehntem Maß 
getrieben. Im übrigen Frankreich kommt — mit Ausnahme einzelner 
Striche im N. und auf den rauheren Höhen — allerorten der Wein gut 
fort. Die Weingrenze zieht sich von der Loiremündung zur Oise, einem 
Nebenfluß der Seine hin. Die wichtigsten Weinländer sind Burgund, 
die Champagne und die Gegend von Bordeaux. Die Obstkultur und der 
Anbau von Weizen sind hochentwickelt. 
2. Die Bewohner sind, abgesehen von einigen größeren Volksresten, den 
rein erhaltenen Kelten in der Bretagne und den Basken in den Pyrenäen, 
romanischer Abstammung, Abkömmlinge der alten Gallier, vermischt 
mit römischen und germanischen Elementen. Die französische Nation hat von 
den Galliern das Wesen, von den Römern die Sprache geerbt. Der
	        
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