Metadata: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

Die Arianer. .9 
Sonntage nach dem Vollmonde, der auf das Frühlingsäqui- 
noctium folgt, also bald im März, bald im April. 
m Nun werden die Arianer sich doch unterworfen haben, da 
die untrügliche Kirche gesprochen hatte. Keineswegs! Leiden⸗ 
schaften lassen sich so leicht nicht beschwichtigen. Jene such⸗ 
ten vielmehr den Kaiser Constantin zu gewinnen, und es 
gelang ihnen. Sie machten ihm wahrscheinlich, Arius sei fromm 
und unschuldig, man habe ihn nur unrecht verstanden, Atha— 
nasius aber — der damalige Bsichof zu Alexandria, der 
jenem Alexander folgte, ein sehr gelehrter Mann, der Haupt⸗ 
verfechter des nicäischen Bekenntnisses — dieser Athanasius 
sei ein Verräther, der Mord und Raub begehe, und selbst 
aus Aegypten die freie Kornausfuhr nach der laiserlichen 
Hauptstadt Constantinopel hindere. Das fruchtete. Athana⸗ 
sius wird nach Trier in Gallien verbannt, und Arius soll 
feierlich zu Constantinopel in die Kirche eingeführt werden. 
Schon hat sich der Zug in Bewegung gesetzt, schon sieht 
man die Kirche vor sich liegen, da muß Arius eines Be— 
dürfnisses wegen an einen geheimen Ort gehen. Als er dort 
ungewöhnlich lange verweilt, sieht man nach ihm, und da 
liegt er auf dem Boden todt in seinem Blute, die Einge— 
weide ausgeschüttet. 
Es waͤre wünschenswerth gewesen, wenn Constantin sich 
in die Angelegenheiten der Kirche weniger gemischt hätte. 
Kurz vor seinem Tode bereuete er es auch, und rief den kräf— 
tigen Athanasius, der vor keiner Gefahr bebte, und mit Ent— 
schiedenheit und Seelenstärke die wahre Lehre vertheidigte, 
aus der Verbannung zurück. 
Nach Constantin regierten dessen drei Söhne, Constan— 
tinus, Constantius und Constans, erst neben einan— 
der, indem sie sich das Reich theilten, doch blieb bald nur 
Constantius übrig. Dieser war ein Erzarianer, verbannte 
den Athanasius wieder, ließ Kirchenversammlungen über Kir— 
chenversammlungen halten, zwang in denselben die Bischöfe, 
die Lehre des Ärius zu unterschreiben, und die dieses ver— 
weigerten, ließ er verbannen und allem Ungemach aussetzen, 
und drängte überall arianische Bischöfe ein. Zu Alexandria 
wurde ein solcher durch Soldaten in die Kirche geführt. 
Die Rechtglaͤubigen hatten sich in derselben verhhlesen. es 
33
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.