Full text: Lesebuch für die reifere weibliche Jugend

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und setzen sich später auf Möbeln, Vorhängen u. dgl. nieder. 
Soll der Staub wirklich beseitigt werden, so mutz man ihn mit 
einem nassen Lappen aufwischen. Das ist ohne grotze Wasser¬ 
vergeudung überall da leicht möglich, wo die Futzböden geölt 
sind. Bei der Reinigung der mit Öl oder Lack bestrichenen 
Böden genügt in den meisten Fällen ein Klotzes Aufwischen; 
dabei hüte man sich vor einer Benutzung von Seife und Lauge, 
da beide der Ölfarbe und dem Lackanstrich schaden. Dasselbe 
beachte man auch bei der Reinigung aller mit Ölfarbe ange¬ 
strichenen Hausgeräte. Gegenstände, die mit einer Leimfarbe an¬ 
gestrichen sind, vertragen kein Ratzmachen. Tapeten werden 
mittels eines langen Besens, um den ein weiches Tuch geschlungen 
ist, leicht abgerieben; verräucherte oder verstäubte Stellen reibt 
man mit harter Brotkrume ab, die man wegen der aufgenommenen 
Giftstoffe nach dem Gebrauch verbrennen mutz. Wollene Teppiche 
werden tüchtig ausgeschüttelt und mit einem nicht zu harten Besen 
gekehrt, Plüschteppiche durch klopfen auf der Rückseite staubfrei 
gemacht. Fenster putzt man mit Lauge oder Wasser und Kreide, 
spült sie ab und poliert sie sehr sauber nach; man vermeide aber, 
frisch gereinigte Fenster dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, da 
sie hierdurch gern blind werden. Sind sie trocken, so reibt man 
sie mit Waschleder oder weichem Zeitungspapier ab. 
Ölbilder reinigt man von Staub und Rauch vorsichtig mit 
lauem Wasser und einem Schwamme (ohne Seife). Die Gold¬ 
rahmen, die von Rauch oder von Fliegenflecken gelitten haben, 
bestreicht man behutsam mit einem Zwiebelschnittchen, das man 
in Salmiakgeist getaucht hat. 
Gipsbüsten schütze man gegen Staub durch Überhängen 
von Gummigaze; sie dürfen nie abgewischt, sondern müssen mit 
einem Federwedel abgestäubt werden. Sind sie aber sehr be¬ 
schmutzt, so überstreiche man sie mit einem gewöhnlichen Tapezier- 
kleister ziemlich dick; ist diese Truste zäh geworden, so löse man 
sie vorsichtig ab, und der Gips erscheint wieder in seiner ursprüng¬ 
lichen Weitze. Da aber hierzu eine gewisse Übung gehört, so 
mache man vorerst Versuche an wertlosen Gipsfiguren. Auch eine 
Mischung von Milch und pulverisierter Kreide tut gute Dienste 
beim Reinigen von solchen Gegenständen. 
Marmor reinigt man leicht mit Seife und Wasser unter 
Benutzung einer Bürste, Alabaster dagegen mit verdünnter 
Sodaauflösung. Alle sauren Flüssigkeiten greifen aber die Ala¬ 
basterpolitur an. Bronzesachen bürstet man mit Seifensieder¬ 
lauge, spült sie im Wasser ab und rollt sie durch illeie oder 
Sägespäne. 
Gepolsterte Möbel klopfe man gründlich mit einem dünnen, 
glatten Stäbchen aus und lasse sie zur Fernhaltung von Insekten 
von Essigdämpfen durchziehen. Leider bilden gepolsterte Möbel nicht 
selten die Brutstellen der Motten; man bringe diese Möbel daher 
häufig an die frische Lust und wende gutes Insektenpulver an.
	        
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