Full text: Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen

III Am eignen Herd. 
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a) 1 Liter zweiprozentige Lösung von Lysol; b) 0,5 Kilogramm Bor- 
lint; e) 1 Meter Guttaperchapapier; ä) 10 bis 15 Mullbinden; 
0) mehrere größere und kleinere Leinwandbinden; 1) mehrere größere 
und kleinere dreieckige Tücher; g) zwei bis drei Eisbeutel, welche beim 
Gebrauche mit haselnußgroßen Eisstücken zu füllen sind; h) Watte; 
1) 50 Gramm Salmiakgeist; k) 30 Gramm Hoffmanns-Tropfen; 
1) Essigsaure Tonerde lOfach verdünnt. 
3. Die am häufigsten vorkommenden Unglücksfälle sind Ver¬ 
wundungen. Fast bei jeder Verwundung ist eine Blutung vorhanden. 
Schädlich ist es, bei größeren Blutungen viel Tücher um den blutenden 
Teil hernmzulegen, um dadurch die Blutung stillen zu wollen. Diese 
Tücher saugen das Blut ans und verdecken die Blutung. Spritzt oder quillt 
an irgend einer Stelle aus einem Blutgefäße das Blut lebhaft hervor, 
so drückt man mit einem reinen Finger, den man, wenn möglich, zuvor 
in die Karbolsäurelösung getaucht hat, auf die blutende Stelle. Durch 
derartigen schnellen und direkten Verschluß des blutenden Gefäßes kaun 
selbst die stärkste Blutung zum Stehen gebracht werden. Sollte es zu 
ermüdend werden, so lange den Finger auf die blutende Stelle zu drücken, 
so kann man auch einen reinen Kork oder dergleichen, mit Borliut 
umwickelt, auf die blutende Stelle aufbinden. 
Bildet die starkblutende Stelle eine größere Fläche, so daß mau 
sie mit dem Fingerdruck nicht bewältigen kann, so ist es das beste, 
den betreffenden Teil kurze Zeit hoch zu halten und dann mit einer 
Leiuwandbinde oberhalb der blutenden Stelle fest zu umwickeln. Durch 
eine derartige Umschnürung wird der Blutstrom in der Schlagader 
unterbrochen und die Blutung zum Stillstand gebracht. Mau hüte 
sich, zur Blutstillung eine Spinnewebenhaut, alten Feuerschwamm und 
dergleichen zu nehmen, weil solche durch Staub verunreinigte Dinge 
direkt schädlich auf Wunden einwirken und Blutvergiftung nach sich 
ziehen können. Denn bei der Behandlung einer jeden Wunde, sei es 
nun eine Schnitt-, Hieb-, Stich-, Schuß-, Quetsch- oder Rißwunde, 
soll stets die größte Reinlichkeit herrschen und die Wunde nie, außer 
in Notfällen, berührt werden, ohne daß zuvor die Hände erst mit der 
Karbolsäurelösung abgewaschen wurden. Wunden übergießt man zunächst 
mit der Karbolsäurelösung, wodurch Staub und sonstige Verunreinigungen 
aus ihnen entfernt werden, und legt dann einen reinen, antiseptischen 
Verband an. Einen solchen stellt man her, indem man ein doppelt 
zusammengelegtes Stück des Borlints in das verdünnte Lysol ein¬ 
taucht, gut auswindet, so daß kein Tropfen Flüssigkeit mehr abfließt, 
und auf die Wunde legt. Darüber kommt ein Stück Guttapercha¬ 
papier, welches den Borliut überall fingerbreit überragt, und endlich 
zur Befestigung eine Gazebinde. 
4. Verbrennungen kommen nicht selten vor. 
Wenn bei einem Menschen die Kleider Feuer fangen, soll die 
Umgebung nicht fortlaufen, um Wasser zu holen. Alan muß den 
Brennenden sofort mit eben vorhandenen Kleidungsstücken oder mit 
einer Decke, einem Teppich usw. umwickeln und ihn zu Boden werfen. 
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