Full text: Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen

IV. Aei der Arbeit 
1. In der Werkstütte und aus dem Ärbeitsplah. 
». Die Rohstoffe und ihre Verarbeitung. 
65. Der Meister. 
Legt der Geselle den Hammer beiseit, 
schweigt in der Werkstatt das Pochen und Lärmen, 
darf der Geselle, von Sorge befreit, 
leicht wie der Vogel die Stunden durchschwärmen. 
Freut sich des Werks, das er heute vollendet, 
müde von manchem gewaltigen Schlag. 
Nur auf das Heut' hält den Blick er gewendet; 
denn was das Heute ihm segnend gespendet, 
schenkt ihm auch huldreich der morgende Tag. 
Aber bange Sorgen lasten 
auf des Meisters Schultern schwer; 
nimmer darf er ruhn und rasten. 
Kehrt der Feierabend wieder, 
legt er zwar den Hammer nieder, 
doch die Sorge nimmermehr. 
Aber auch Freud' ist dem Meister beschert, 
Freude am Schaffen, von Hoffnung durchdrungen, 
Freude am Wohlstand, vom Fleiße vermehrt, 
Freude am Werk, das ihm glücklich gelungen. 
Herrlich erstand es, den Meister zu loben. 
Bild seines Fleißes und männlicher Kraft, 
und von dem freudigsten Stolze erhoben, 
dankt er dem Meister der Meister dort oben, 
jeglichem Kummer der Erde entrafft. yr. Stillcke. 
winkt der Sterne Licht, ledig aller Pflicht 
hört der Bursch die Vesper ichlagen; 
Meister muß sich immer plagen. 
Fr. v. Schiller.
	        
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