1. Der Weltverkehr.
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zeugung haben, seien sie Priester oder seien sie Kaufleute oder welchem
Gewerbe sie obliegen, daß der Schutz des Deutschen Reiches, bedingt
durch die kaiserlichen Schisse, ihnen nachhaltig gewährt werden wird."
Abschiedsrede Kaiser Wilhelms II. an Prinz Heinrich bei der Ausreise nach China
am 16. Dezember 1897.
2. „Mit dem Deutschen Reiche ist nun eine Macht geschaffen,
die es ermöglicht, daß Europa in Ruhe und Frieden seinen Aufgaben
nachgehen kann. Unser deutsches Heer steht schirmend voran, und
Achtung und Vertrauen genießt es auf allen Seiten. Sie aber, die
Sie als Vertreter einer Handelsstadt hier stehen, Sie begreifen, daß
außer einem starken Heere noch etwas anderes notwendig ist.
Das ist unsere Flotte. Wir haben im Laufe ihrer Entwickelung
gefunden, was es heißt, wenn an fremder Küste die Macht der deutschen
Flotte sich entfalten kann, und wenn Respekt vor den deutschen Kriegs¬
schiffen bei der Bevölkerung ferner Länder geweckt wird. Für Sie
ist es eine Notwendigkeit, daß eine starke, mächtige Flotte die Handels¬
schiffe schirme, damit Sie in Ruhe ihre Erzeugnisse über Länder und
Meere senden können. Darum glaube Ich, für eine Stadt, die In¬
dustrie und Handel in solchem Umfange treibt, wie die Ihrige, das
Beste geleistet zu haben, wenn ich meine ganze Kraft einsetze, unsere
Macht zu Wasser und zu Lande zu entwickeln. Mit jedem Schiffe,
das den Stapel verläßt, hat die Sicherheit des Friedens zugenommen,
und Sie können mit Sicherheit arbeiten."
Aus der Rede Kaiser Wilbelms II. zu Krefeld am 20. Juni 1902
gelegentlich der 200jährigen Jubelfeier.
3. Unsere Ankunft liegt auf dem Wasser.
Ans der Rede Kaiser Wilhelms II. zu Stettin am 23. September 1898
bei Einweihung des neuen Hafens.
153. Deutschlands Atotte.
1. Glück auf, ihr Jungen, fahret zu!
Hei, wie der West die Flagge zaust!
Die Flut springt auf aus ihrer
Ruh.
Nun fest das Steuer in die Faust!
Hinaus aufs Meer, aufs freie
Meer
für Deutschlands Macht, für
Deutschlands Ehr'!
2. Im Sturmesbrausen, deutscher
Aar,
reck deine Schwingen über See!
Schütz draußen unsrer Brüder Schar,
still du Geimanias Not und Weh!
Hinaus aufs Meer, aufs freie
Meer
für Deutschlands Macht, für
Deutschlands Ehr'!
3. Die Flagg' auf Mast! All' Mann an Bord!
Ho, frische Brise fahr' darein!
Für deutsche Kraft und deutsches Wort
muß doch noch Raum auf Erden sein.
Hinaus auf's Meer, auf's freie Meer,
sonst gab' es bald kein Deutschland mehr!
W. Zimmermann.