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trabten wieder ab. Der Bär aber hatte keine Ruhe, wollte den könig—
lichen Palast sehen und ging nach einer kurzen Weile wieder vor.
Da waren König und Königin richtig ausgeflogen; er guckte hinein
und sah fünf oder sechs Junge, die lagen darin. „Ist das der könig—
liche Palast!“ rief der Bär, „das ist ein erbärmlicher Palast! ihr
seid auch keine Königskinder, ihr seid unehrliche Kinder.“ Wie das
die jungen Zaunkönige hörten, wurden sie gewaltig bös und schrieen:
„Nein, das sind wir nicht, unsere Eltern sind ehrliche Leute; Bär,
das soll ausgemacht werden mit Dir.“ Dem Bär und dem Wolf ward
angst, sie kehrten um und setzten sich in ihre Höhlen. Die jungen
Zaunkönige aber schrieen und lärmten fort, und als ihre Eltern wieder
Futter brachten, sagten sie: „Wir rühren kein Fliegenbeinchen an,
und sollten wir verhungern, bis ihr erst ausgemacht habt, ob wir
ehrliche Kinder sind oder nicht; der Bär ist dagewesen und hat uns ge⸗
scholten.“ Da sagte der alte König: „Seid nur ruhig, das soll aus—
gemacht werden.“ Flog darauf mit der Frau Königin dem Bären
vor seine Höhle und rief hinein: „Alter Brummbär, warum hast Du
meine Kinder gescholten? das soll Dir übel bekommen, das wollen wir
in einem blutigen Kriege ausmachen.“ Also war dem Bären der Krieg
angekündigt, ünd ward alles vierfüßige Getier berufen, Ochs, Esel,
Rind, Hirsch, Reh, und was die Erde sonst alles trägt. Der Zaunkönig
aber berief alles, was in der Luft fliegt; nicht allein die Vögel, groß
und klein, sondern auch die Mücken, Hornissen, Bienen und Fliegen
mußten herbei.
As nun die Zeit kam, wo der Krieg angehen sollte, da schickte
der Zaunkönig Kundschafter aus, wer der kommandierende General des
Feindes wäre. Die Mücke war die listigste von allen, schwärmte im
Walde, wo der Feind sich versammelte, und setzte sich endlich unter ein
Blatt auf den Baum, wo die Parole ausgegeben wurde. Da stand der
Bär, rief den Fuchs vor sich und sprach: „Fuchs, Du bist der schlauste
unter allem Getier, Du sollst General sein und uns anführen.“ „Gut“,
sagte der Fuchs, „aber was für Zeichen wollen wir verabreden?“
Niemand wußte es. Da sprach der Fuchs: „Ich habe einen schönen
langen, buschigen Schwanz, der sieht aus fast wie ein roter Federbusch;
wenn ich den Schwanz in die Höhe halte, so geht die Sache gut, und
ihr müßt darauf los marschieren; lass' ich ihn aber herunterhängen, so
lauft, was ihr könnt.“ Als die Mücke das gehört hatte, flog sie wieder
heim und verriet dem Zaunkönig alles haarklein.
Als der Tag anbrach, wo die Schlacht sollte geliefert werden,
hu, da kam das vierfüßige Getier dahergerannt, mit Gebraus, daß
die Erde zitterte; Zaunkoönig mit seiner Armee kam auch durch die
Luft daher, die schnurrte, schrie und schwärmte, daß einem angst
und bange ward; und gingen sie da von beiden Seiten aneinander.
Der Zaunkönig aber schickle die Hornisse hinab, sie sollte sich dem
Fuchs unter den Schwanz setzen und aus Leibeskräften stechen. Wie
nun der Fuchs den ersten Stich bekam, zuckte er, daß er das eine
Bein aufhob; doch ertrug er's und hielt den Schwanz noch in die