Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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trabten wieder ab. Der Bär aber hatte keine Ruhe, wollte den könig— 
lichen Palast sehen und ging nach einer kurzen Weile wieder vor. 
Da waren König und Königin richtig ausgeflogen; er guckte hinein 
und sah fünf oder sechs Junge, die lagen darin. „Ist das der könig— 
liche Palast!“ rief der Bär, „das ist ein erbärmlicher Palast! ihr 
seid auch keine Königskinder, ihr seid unehrliche Kinder.“ Wie das 
die jungen Zaunkönige hörten, wurden sie gewaltig bös und schrieen: 
„Nein, das sind wir nicht, unsere Eltern sind ehrliche Leute; Bär, 
das soll ausgemacht werden mit Dir.“ Dem Bär und dem Wolf ward 
angst, sie kehrten um und setzten sich in ihre Höhlen. Die jungen 
Zaunkönige aber schrieen und lärmten fort, und als ihre Eltern wieder 
Futter brachten, sagten sie: „Wir rühren kein Fliegenbeinchen an, 
und sollten wir verhungern, bis ihr erst ausgemacht habt, ob wir 
ehrliche Kinder sind oder nicht; der Bär ist dagewesen und hat uns ge⸗ 
scholten.“ Da sagte der alte König: „Seid nur ruhig, das soll aus— 
gemacht werden.“ Flog darauf mit der Frau Königin dem Bären 
vor seine Höhle und rief hinein: „Alter Brummbär, warum hast Du 
meine Kinder gescholten? das soll Dir übel bekommen, das wollen wir 
in einem blutigen Kriege ausmachen.“ Also war dem Bären der Krieg 
angekündigt, ünd ward alles vierfüßige Getier berufen, Ochs, Esel, 
Rind, Hirsch, Reh, und was die Erde sonst alles trägt. Der Zaunkönig 
aber berief alles, was in der Luft fliegt; nicht allein die Vögel, groß 
und klein, sondern auch die Mücken, Hornissen, Bienen und Fliegen 
mußten herbei. 
As nun die Zeit kam, wo der Krieg angehen sollte, da schickte 
der Zaunkönig Kundschafter aus, wer der kommandierende General des 
Feindes wäre. Die Mücke war die listigste von allen, schwärmte im 
Walde, wo der Feind sich versammelte, und setzte sich endlich unter ein 
Blatt auf den Baum, wo die Parole ausgegeben wurde. Da stand der 
Bär, rief den Fuchs vor sich und sprach: „Fuchs, Du bist der schlauste 
unter allem Getier, Du sollst General sein und uns anführen.“ „Gut“, 
sagte der Fuchs, „aber was für Zeichen wollen wir verabreden?“ 
Niemand wußte es. Da sprach der Fuchs: „Ich habe einen schönen 
langen, buschigen Schwanz, der sieht aus fast wie ein roter Federbusch; 
wenn ich den Schwanz in die Höhe halte, so geht die Sache gut, und 
ihr müßt darauf los marschieren; lass' ich ihn aber herunterhängen, so 
lauft, was ihr könnt.“ Als die Mücke das gehört hatte, flog sie wieder 
heim und verriet dem Zaunkönig alles haarklein. 
Als der Tag anbrach, wo die Schlacht sollte geliefert werden, 
hu, da kam das vierfüßige Getier dahergerannt, mit Gebraus, daß 
die Erde zitterte; Zaunkoönig mit seiner Armee kam auch durch die 
Luft daher, die schnurrte, schrie und schwärmte, daß einem angst 
und bange ward; und gingen sie da von beiden Seiten aneinander. 
Der Zaunkönig aber schickle die Hornisse hinab, sie sollte sich dem 
Fuchs unter den Schwanz setzen und aus Leibeskräften stechen. Wie 
nun der Fuchs den ersten Stich bekam, zuckte er, daß er das eine 
Bein aufhob; doch ertrug er's und hielt den Schwanz noch in die
	        
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