Full text: [Vorstufe = Oktava, [Schülerband]] (Vorstufe = Oktava, [Schülerband])

217 
Sie aßen Kirschen und anderes Sommerobst und 
ließen sich’s den ganzen Tag über recht wohl sein. 
„Nicht wahr,“ fragte der Vater beim Zurückgehen, 
„der Sommer hat doch auch seine Freuden?“ 
„0,“ antwortete Ernst, „ich wollte, daß es immer 
Sommer wäre!“ 
Er mußte auch dieses in das Notizbuch seines Vaters 
schreiben. 
Endlich kam der Herbst. 
Die ganze Familie brachte einige Tage im Wein¬ 
berg zu. 
Es war nicht mehr so heiß als im Sommer; aber 
die Luft war mild und der Himmel heiter. 
Die Weinstöcke waren mit reifen Trauben behängen; 
auf den Mistbeeten sah man wohlschmeckende Melonen 
liegen, und die Zweige der Bäume wurden von reifen 
Frächten herabgebeugt. 
Das war erst recht ein Fest für unsern Ernst. 
„Diese schöne Zeit,“ sagte sein Vater, „wird bald 
vorüber sein; der Winter ist schon vor der Tür, um den 
Herbst zu vertreiben.“ 
„Ach!“ sagte Ernst, „ich wollte, daß er wegbliebe, 
und daß es immer Herbst wäre!“ 
„Wolltest du das wirklich?“ fragte sein Vater. 
„Wirklich!“ war seine Antwort. 
„Aber,“ fuhr sein Vater fort, indem er sein Notiz¬ 
buch aus der Tasche zog, „sieh doch einmal her, was 
hier geschrieben steht; lies doch!“ 
„Ich wollte, daß es immer Winter wäre!“ 
„Und nun lies auch hier auf dieser Seite; was steht 
denn da?“ 
„Ich wollte, daß es immer Frühling wäre!“ 
„Und was auf dieser Seite hier?“ 
„Ich wollte, daß es immer Sommer wäre!“ 
14**
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.