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metzen, die der Bischof aus Tirol, dem Fichtelgebirge und dem
Rheingau auf seine Kosten berufen hatte. Die Steinproben trugen
ihnen ihre Gesellen in kleinen hölzernen Kasten nach und stellten sie
nebeneinander auf eine lange Tafel. Darauf fanden sich nach und
nach mehrere Grafen und Herren aus der Nachbarschaft ein, die
schon reichlich zu dem Kirchenbau beigesteuert hatten und nun auch
noch bei dem Pflaster ein übriges tun sollten. Endlich erschien
auch der Fürstbischof mit der ganzen Geistlichkeit und seinen welt—
lichen Beamten hinter sich, und als alle beisammen waren, sah es
fast so aus, als sollte eine Kirchenversammlung abgehalten werden,
so viele waren ihrer. Der Bischof nahm nun die schön geschliffenen
Proben aus dem Kästlein, eine nach der andern, und es war keine
darunter, die ihm und seinem Gefolge nicht gefallen hätte. Auch
waren zum Teil die kleinen Marmelsteine in den Schubladen so
nebeneinander gelegt, daß man schon im kleinen sehen konnte, wie
herrlich schön ein Steinpflaster davon im großen ausfallen müßte.
Als aber die fremden Steinmetzen nacheinander sagten, was der
Quadratfuß an Ort und Stelle koste, und als der Baumeister an
den Fingern berechnete, wieviel Quadratfuß er brauche, und als der
Rentmeister die Gesamtsumme in Goldgulden aussprach, da fuhr der
Bischof mit der Hand hinter das Ohr, und sein Schatzmeister schüt—
telte mit dem Kopf, und die Grafen und Herren machten große
Augen. Alle sahen einander schweigend an.
6. In diesem Augenblick entstand unter dem Hauptportal der
Kirche ein Geräusch. Zwei Trabanten des Fürstbischofs wollten einen
barfüßigen Bauernknaben nicht herein lassen und hielten ihre Helle—
barden vor. Aber der Knabe duckte sich, schlüpfte darunter hinweg,
wie eine Henne unter der Gartentür, und drängte sich dann ohne
Umstände mitten durch die Versammlung, bis er vor dem Bischof
stand, dem er den Saum seines Kleides küßte. Seine Mütze nahm
er zwischen die Knie, drei viereckige und zolldicke Schieferplatten, eine
blaßgelbe, eine blaugraue und eine marmorierte, nahm er aus der
Schürze, mit der sie umwickelt waren, und legte sie auf die Tafel.
Sie waren noch naß, denn er hatte sie erst in den Dombrunnen ge—
taucht. Desto mehr aber glänzten die geschliffenen Seiten und zeigten,
wie schön die Steine erst dann werden würden, wenn eine kunstgeübte
Hand darüber käme. Seine Ware zu empfehlen, meinte der Knabe,
sei nicht nötig, sondern er schaute nur von den Umstehenden einem
nach dem andern ins Gesicht und wischte mit der Schürze den Schweiß