Full text: Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten

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Die Flucht über den Rhein. 
cken ttnb drohende Bewegungen immer gespannt 
erhielt, den eigenen Schaden verhütete, und dann 
plötzlich, als Davoust den General Pecheux mit 
10,000 Mann über die Elbe schickte, um sich nach 
Magdeburg durchzuschleichen und Napoleon in 
Sachsen verstärken, diesen Haufen am r6ten 
September im Gör de-Walde in der Lüneburger 
Haide einholte und gänzlich aufs Haupt schlug, 
wobei sehr tapfere Thaten geschahen und auch eine 
Jungfrau, die lange unerkannt in den Reihen 
der Männer gefochten hatte, den ehrenvollen 
Sck'lachtentod starb; wie endlich, um die Zeit der 
Leipziger Schlacht, der General Tettenborn nur 
mit wenigen Reutern einen schnellen Zug gegen 
Bremen unternahm und durch kühne Ueberra- 
schung auch diese alte, frei und teutfch gesinnte 
Stadt, der fremden Herrschaft entriß. — Das 
Alles muß aber den ausführlicheren beschichten die¬ 
ser Dinge überlassen bleiben, damit wir für die 
großen Kriegsthaten der nächsten Zahre, auf des 
FeindeS Grund und Boden selbst, auch noch Raum 
gewinnen. 
Das Jahr 1814. 
1/4. Der Einfall in Frankreich. 
Die erste Stunde des neuen Jahres sah das 
wiederum aufgehobene Schwerdt des Kriege-, furcht¬ 
bar geschärft, und bereit, auf das Haupt derjeni¬ 
gen niederzufallen, die eS lange nur gegen andere 
geschwungen und nicht in ihren eigenen Gränzen 
gesehen hatten. Hätte Napoleon das französische 
Volk durch seine Kunst deS Truges und der Täu¬ 
schung nicht so in Fesseln gehalten, das Volk 
würde seine gefahrvolle Lage erkannt und bei Zei¬ 
ten den zornigen Machthaber zum Frieden ge¬ 
zwungen haben. Sie wußten nrcht, daß 2oo,oos
	        
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