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Prätor Octavius befehligte die Flotte, und nahm es 
über sich *), der Küsten sich zu bemächtigen. Paul 
Aeinil endlich, der nicht nur während des zweiten puni- 
schen Krieges Rom so wesentliche Dienste geleistet, son¬ 
dern auch später die ligurischen und spanischen Völker¬ 
schaften besiegt, und sich seit dreizehn Jahren von allen 
öffentlichen Angelegenheiten zurückgezogen hatte', wurde 
als^) Consul gegen Perseus selbst abgesandt. Anicius besiegte 
die Illyrier, und der König dieses Landes warf sich niit 
seiner Familie zu des Prätors Füßen, um seine Gnade 
zu erflehen; dieser aber schickte ihn nach Italien. 
Während Jllyrien von den römischen Truppen besetzt 
war, zog Paul-Aemil durch die') Schluchten des Berges 
Olympus, und umging auf diese Art die unbezwingbaren 
Verschanzungen von Di um. Bei dieser Nachricht hielt 
sich Perseus für verloren, und suchte iu Pydna eine letzte 
Zufluchtsstätte. Paul-Aemil verfolgte ihn dahin, und 
bot ihm eine Schlacht an. Besiegt zog sich der arm- 
selige König nach Pella zurück, wo er noch bedeutende 
Streitkräfte hätte zusammenbringen*) können. Allein er 
erdolchte zwei seiner Ofsiciere, die es gewagt hatten, ihn 
aufzufordern, daß er mit den Römern sich messe, oder, 
wenn es Noth thue '), als 6) König sterbe. Jetzt ver¬ 
ließen ihn Alle, die ihm noch in's Unglück gefolgt waren, 
auf immer, und er sah sich genöthigt, auf die Insel 
Samothracien zu flöchten. Octavius, der Befehlshaber 
der römischen Flotte, kain zugleich mit ihm') auf jener 
Insel an. Da wollte Perseus abermals entfliehen. Ein 
Cretenser erbot sich, auf seinem leichten Fahrzeuge des 
Königs Reichthümer und ihn selbst nach Thraeien zu 
1) etw. über sich nehmen, se charger de qqch. 2) en 
qualité de 3) durch etw. ZlêheN, passer à travers qqch. 4) réu¬ 
nir 5) wenn . . . thue, s’il le fallait 6) en 7) zugleich mit 
aussitôt que lui.
	        
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