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§ 41. Die Anordnung und Gruppierung der einzelnen Teile 
einer Pflanzenblüte nennt man B l ü t e n st a n d. Man unter¬ 
scheidet das Köpfchen (roter Klee), die Ä h r e (Gräser, Wegerich), 
das K » tz ch e n (Haselnuß, Weide), den Kolben (Mais), die 
Dolde (einfache: Schlüffelblume, zusammengesetzte: Kümmel, 
Schierling), Afterdolde (Hollunder, Vogelbeere), Traube 
(Maiblume, Goldregen, Wein), Rispe (blauer Holder, Hafer) u. a. m. 
§ 42. An den Früchten sind zu unterscheiden die Frucht- 
hülle und der S a m e, welcher bei der Mehrzahl der blühenden 
Pflanzen in die Fruchthülle eingeschlossen ist: bei den Zapfenfrüchten 
und Gräsern ist jedoch der Same nackt, ohne Fruchthülle, bei den 
Erdbeeren liegt er auf der Oberfläche der saftigen Fruchthülle. Die 
Fruchthülle heißt Nuß, wenn sie holzig und hart ist (Haselnuß); 
Steinfrucht, wenn die Nuß mit einer fleischigen Hülle um¬ 
geben ist (Kirsche, Pflaume): die Kapsel ist eine häutige, trockene 
Hülle, welche nach der Reise des Samens von selbst aufspringt 
(Mohn). Besondere Formen derselben sind: die Hülse, eine 
längliche, häutige, einfächerige Frnchthülle (Erbse, Bohne, Hülsen« 
fcüchte) und die Schote, eine zwersucherige, mit einer die Samen 
tragenden Scheidewand (Raps, Kohl, Kreuzblütige); letztere heißt 
Schötchen, wenn sie fast so breit wie lang ist (Gartenkresie, 
Leindotter). Tie A p f e l f r u ch t ist fleischig und hat häutige Fächer 
(Kröbs), worin die Samenkörner liegen (Apfel, Birne); die 
Beere ist fleischig oder saftig, hat aber kein besonderes Samen¬ 
haus (Stachel- und Johannisbeere, Himbeere, Erdbeere). 
tz 43. Ter reife Same besteht aus dem Keim und der 
Schale. Aus dem Samen entwickeln sich beim Keimen des 
Samens der höheren Pflanzen ein oder zwei Keimblätter oder 
Samenlapven (Kotyledonen), während die niedrigsten Pflanzen¬ 
gattungen keine Samenlappen haben. Darnach scheidet sich die 
ganze Pflanzenwelt in zweikeimblätterige, einkeim¬ 
blätterige und keimblattlose Pflanzen. 
§ 44. Alle Pflanzenteile werden aus Zellen gebildet, d. h. 
aus Bläschen, welche mit Saft erfüllt und von einer farb¬ 
losen, durchsichtigen Haut umschlosien sind. Die niedrigsten Pflanzen 
(Pilze, Algen, Flechten, Moose) bestehen nur aus Zellen und heißen 
daher Zellen pflanzen; in den höheren Pflanzengattungen 
vereinigen sich mehrere Zellen zu länger» Röhren (Gefäßen) 
und Geweben und bilden Gefäßpflanzen. Der Zellenstoff 
besteht aus Master, in welchem Eiweiß, Gummi, Kleber, 
Zucker, Stärke, Öle und andere Stoffe, mehr oder weniger 
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