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müssten, wie sie, die Blumen des Feldes. Und da ge¬ 
dachten sie, entweder den Wind zu fangen, dass er 
sie nicht mehr zur Erde beuge, oder einen Bund zu 
machen mit dem Sturm und mit dem Blitze, dass die 
Eiche gefällt und niedrig gemacht werde nach der 
Höhe der Wiesenblume. Als aber der Sturm und der 
Elitz nicht kam, die Bäume des Waldes zu fällen, 
und der Wind nach wie vor die Eiche ungebeugt liess, 
aber die Blumen zur Erde neigte, da wurden sie sehr 
traurig, und ihr Erwachen selbst däuchte ihnen ein 
kläglicher Traum. — So ist der Traum der Gleich¬ 
macherei, den manche Menschen träumen. 
32. Bach und Waldstrom. 
- Es floss durch Rosenhecken ein Bächlein hell und rein. 
Wohl möcht es sich verbergen, es war so winxig klein. 
Als dies der Waldsstrom merkte, mit bitterm Spott er rief: 
Eu brauchtest nicht xu fliessen, das Meer wär’ doch so tief. 
Eos Bächlein rollte weiter und sprach in sanftem Ton: 
Ich tränke Ros und Veilchen und tränkte manches schon; 
Zwar bist du gross und mächtig, und ich bin schwach 
und klein; 
Doch will ja auch das Veilchen von Gott getränket sein. 
Wenn oft hinauf ich blicke xu jenen lichten Höhn, 
Wo grosse Männer wirkend in weiten Kreisen stehn, 
Dann schreckt mich eine Stimme, die wie der Wald¬ 
strom rief: 
Eu brauchtest nicht xu fliessen, das Meer wär’ doch 
so tief. 
Eoch eine andere Stimme flöfst mir Vertrauen ein: 
Es will ja auch das Veilchen von Gott getränket sein. 
Mosenthal. 
33. Der König und der Landmann. 
Der Landmann lehnt in der Hätt' allein und blickt 
hinaus in den Mondenschein und schaut empor zu des 
Könifls Palast; er weiß nicht, welch ein Gefühl ihn faßt. 
Ach, wär' ich ein König nur eine Nacht, wie wollt' 
lch schallen mit meiner Macht! Wie ging ich umher von 
Haus zu HauS und teilte den Schlummernden Segen aus!
	        
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