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Die drei Worte bewahret euch,
inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde;
Und stammen sie gleich nicht von
außen her,
Euer Innres gibt davon Kunde.
Dem Menschen ist nimmer sein Wert
geraubt,
So lang er noch an die drei Worte
glaubt.
Schiller.
39. Deutscher Rat.
Vor allem eins, mein Kind: sei treu und wahr,
Lass nie die Lüge deinen Mund entweih’n!
Von alters her im deutschen Volke war
Der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein.
Du bist ein deutsches Kind, so denke dran.
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer;
Aus einem Knaben aber wird ein Mann,
Das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
Sprich ja und nein, und dreh’ und deutle nicht;
Was du berichtest, sage kurz und schlicht,
Was du gelobest, sei dir höchste Pflicht,
Dein Wort sei heilig, drum verschwend’ es nicht!
Leicht schleicht die Lüge sich ans Herz heran,
Zuerst ein Zwerg, ein Riese hinternach,
Doch dein Gewissen zeigt den Feind dir an,
Und eine Stimme ruft in dir: »Sei wach!«
Dann wach’ und kämpf, es ist ein Feind bereit:
Die Lüg’ in dir, sie drohet dir Gefahr.
Kind! Deutsche kämpfen tapfer allezeit,
Du, deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr! Reinick.
40. Lebensengel.
Willst du dir ein hübsch Leben zimmern,
Mußt dich ums Vergaug'ne nicht bekümmern;
Das wenigste muß dich verdrießen,
Mußt stets die Gegenwart genießen,
Besonders keinen Menschen hassen
Und die Zukunft Gott überlassen. Goethe
41. Meine Wahl.
Ich liebe mir den heitern Mann
Am meisten unter meinen Gasten:
Wer sich nicht selbst zum besten haben kann,
Der ist gewiß nicht von den Besten.
Goethe.