Object: Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

man niest, so hält man die Hand vor die Nase, und wendet daS 
Gesicht von den Leuten ab, vor denen man steht. Die Nase soll man 
immer hübsch rein halten. Daher muß jedes Kind mit einem Taschen¬ 
tüchelchen versehen sein; denn mit den bloßen Fingern vor andern 
Leuten die Nase schneuzen, ist sehr unanständig. Erbsen, Bohnen 
u. s. w. in die Nase zu stecken, ist sehr gefährlich. 
Warum? 
3. Vergleichung der Augen mit der Nase. 
Die Augen befinden sieh im Angesichte, die Nase auch. Die Augen 
sind mir sehr nützlich, indem ich ohne sie viele Arbeiten gar nicht ver¬ 
richten, und über manches Schöne mich nicht freuen könnte. Die Nase 
ist mir auch nützlich, indem ich durch sie athme, den angenehmen Duft 
der Blumen rieche, und auf viele Dinge aufmerksam gemacht werde, 
die meiner Gesundheit schädlich werden können, z. B.? — 
Ich habe zwei Augen, aber nur eine Nase. Mit den Augen 
kann ich sehen, aber mit der Nase kann ich riechen. Das reine Wasser- 
kanu ich sehen, aber nicht riechen. Die Nelke kann ich riechen, auch 
wenn ich sie nicht sehe. Die verdorbene Luft in einem Zimmer kann 
ich riechen; ich kann sie aber nicht sehen. Die Augen sind das Werk¬ 
zeug des Gesichtssinnes; aber die Nase ist das Werkzeug des Geruchs- 
sinnes. Mit dem Gesichtssinn kann ieh Dinge wahrnehmen, die ich 
mit dem Geruchssinn nicht wahrnehmen kann; dagegen kann ieh mit 
dem Geruchssinn Dinge wahrnehmen, die ich mit dem Gesichtssinn 
nicht wahrnehmen kann. Statt des Gesichtssinnes sagt man auch kurz: 
daL Gesicht, und statt des Geruchssinnes: der Geruch. 
Wie viel Sinne kennt ihr mm? — Wie heißen sie? — Nennt Dinar, die 
ihr mit dem Gesichte wahrnehmen könntI — Nun nennt Dinge, die ihr mit 
dem Geruch wahrnehmen könnt! — Nun solche, die ihr mit dem Gesicht und 
dem Geruch wahrnehmen könnt! — 
Nennt jetzt sichtbare Eigenschaften und Thätigkeiten! — Jetzt 
riechbare Eigenschaften und Thätigkeiten! 
4. Der Mund. 
Die Lippen, die Kinnladen, die Zähne: die Schncidezähne, die Augem 
zähne, die Backenzähne, die Mundhöhle oder der Gaumen, die Zunge, 
der Schlund. 
Sprechen, reden, leise reden, laut reden, sanft, roh, hart reden, gern, 
ungern reden, verabreden, ausreden, bereden, sich unterreden, jemanden zu¬ 
reden, wahr reden, unwahr reden oder lügen, jemanden um etwas ansprechen, 
einem etwas vorsprechen, etwas nachsprechen, etwas sagen, einem etwak 
untersagen, plaudern, etwas ausplaudern, schwätzen, singen, pfeifen, lachen, 
lächeln, speien oder spucken, rufen, schreien, essen, sich satt essen, zu viel 
essen, geschwind, langsam essen, ordentlich, unordentlich essen, laut essen 
oder schmatzen, blasen, hauchen, saugen, schlürfen, schlucken. 
Das Sprechen, die Sprache, das Gespräch, der Sprecher u. s. w. 
Ich spreche zu Hause, auf der Straße und in der Schule. Du redest 
die Wahrheit, wenn du erwas so sagst, wie du es weißt. Er (sie, es) 
redet leise, wenn die Mutter krank ist. Wir müssen in der Sckule laut 
reden, damit es alle verstehen können. Ihr müßt sanft mit den Eltern und 
Lehrern reden. Sie (die unartigen Kinder) reden vst roh miteinander. U. s.w . 
Haesteri' Lesebuch für Mittel«, kathol. DolkSsch. 12
	        
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