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von dessen Terrasse aus man eine hübsche, wenn auch nicht gerade
umfassende Aussicht genießt. Wenn die Schatten länger werden und
die Dämmerung allmählich sich herabsenkt, steigen wir hinab, um den
See zu umkreisen. . . . Ansprechende Ruhe liegt über der weiten
Wasserfläche, die von versteckten Waldminkeln umsäumt daliegt, als
ob sie träume.
Treten wir auf die Sperrmauer hinaus, so sehen wir, daß
das Wasser seinen höchsten Standpunkt zur Stunde nicht hat. Die
Marke zeigt etwa 350000 Kubikmeter, während 450000 hinter der
Mauer gestaut werden können. Ein hübsch umgitterter Weg führt
auf die Mauer hinaus, die oben einige Meter dick, am Grunde
vielleicht die zehnfache Stärke hat. Mit starker Wölbung in den
See hineingebaut, vermöchte sie wohl einem viel höheren Wasser¬
druck zu trotzen, als diesem; auf ihrer Mitte angekommen, bemerken
wir, wie tief unten am Grunde nach der offenen Seite zu ein
schmales Bächlein hervorschäumt, das man bequem zu überspringen
vermöchte. Aber dies Wässerlein genügt vollkommen, all' die Kräfte
zu bewegen, die wir auf unserer Wanderung gesehen haben; vielleicht
hätte es die Dürre der letzten Wochen schon gänzlich versiegen lassen,
wenn nicht dieser See wie eine sorgsame Hausmutter bei Zeiten für
seinen Unterhalt gesorgt hätte. Aber damit nicht genug, speist die
Talsperre auch noch das Gevelsberger Wasserwerk in ausreichender
Weise.
Es dunkelte, als wir den Heimweg antraten; vor den Türen
ihrer Häuschen, inmitten des abendlichen Friedens, saßen die Menschen
und scherzten, froh des vollbrachten Tagewerks. Wie viele von
ihnen fanden nicht ihr Brot, erleichterten sich zum mindesten ihre
Arbeit durch jenes Bächlein, das murmelnd und nun halb von ihnen
vergessen im Grunde dahinfloß. Wahrlich, wen erfaßte nicht Ehr¬
furcht vor diesem Kleinen inmitten der gewaltigen Natur! Kleine
Ursachen — große Wirkungen; wir sehen, was ein Bächlein vermag.
b. Die Fülbecker Talsperre.
Auf Altena in des Gebirges Enge
Schaut hoch ein Schloß aus alter Grafenzeit,
Weit dehnt die Stadt sich freundlich in die Länge,
Vom Lennefluß bespület und erfreut;
Der Eisendraht wird rastlos hier gezogen,
Die Nadel unermüdet zugespitzt;
Dem Drahtbereiter bleibt das Herz gewogen,
Dem deutscher Sinn aus schwarzem Antlitz blitzt.
Hengstenberg.
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