2. Teil.
Aus der Naturkunde und Gesundheitslehre.
5?. Die Gasmotoren.
Als treibende Kraft wird bei den Gasmaschinen die Spannung
eines entzündeten explosiblen Gasgsmenges benutzt, Zn der Regel wählt
man dazu eine Mischung von Leuchtgas und atmosphärischer Luft.
A)ie bei der Dampfmaschine haben wir auch bei der Gasmaschine
einen Zylinder, in dem ein Kolben sich hin- und herschieben läßt, der
ebenfalls wie bei der Dampfmaschine durch eine Kurbelstange die Kurbel¬
achse mit dem auf ihr sitzenden Schwungrad antreibt. Das entzündete
Gemenge hinter dem Kolben schiebt den letzteren vor und erteilt dadurch
dem Schwungrads eine Bewegung. Das Zurückschieben des Kolbens
wird entweder durch eine auf der andern Seite des Kolbens stattsindende
Explosion besorgt (sogenannte doppelt wirkende Gasmaschine) oder
lediglich durch die IVucht des in Bewegung befindlichen Schwungrades
(sog. einfach wirkende Gasmaschine). Zn beiden Fällen werden die
verbrauchten Gase hinter dem Kolben durch ein von der Maschine
selbsttätig geöffnetes Ausströmventil herausgeschoben.
Die Gasmaschinen verschiedener Systeme weichen hauptsächlich darin
voneinander ab, ob sie einsachwirkend oder doppeltwirkend sind, ob sie
im „T)weitakt" oder „Biertakt" arbeiten, und ob sie mit Flammenzündung,
Glührohrzündung oder elektrischer Zündung versehen sind. Am meisten
Anwendung findet wohl der Otto-Motor, eine einseitig wirkende
Gasmaschine, bei der also die Explosionskraft des mit Luft gemengten
Gases nur auf eine Seite eines Kolbens wirkt, der sich in: Arbeitszylinder
luftdicht hin- und herbewegt. Dieser ArbeitsZylinder ist länger als der
Kolbenhub und zwar so, daß, wenn der Kolben sich in der dem Zylinder¬
boden am nächsten liegenden Stellung befindet, zwischen diesen: und der
Hinteren Kolbensiäche noch ein Raun: bleibt, worin die von der vorher¬
gehenden Füllung herrührenden verbrennungsprodukts zurückgehalten werde::.