Am Samstag Abend.
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¿4. Am
Hüben.
Die Woche ist beendet,
die Arbeit ist vollbracht,
der Vater will nicht kornmen;
und spät ist schon die Nacht.
2. Beim matten Lampenscheine
geht Rind um Rind zur Ruh',
es drückt nur Muttersegen
der Rleinen Äuglein zu.
5. Und fort schleicht sich die Arme,
aus stiller Kammer fort;
sie weiß, wo er zu suchen,
sie kennt den wüsten Mrt.
<*. Sie findet ihn betrunken,
der halbe Lohn ist fort;
sie bittet ihn, zu folgen,
sie hat kein hartes wort.
5. Sie bringet ihn zu Bette,
bewußtlos schläft er ein;
sie sinkt in ihre Kniee, —
was wird das Ende sein?
Samstag Abend.
Drüben.
Die Woche ist beendet,
die Arbeit ist vollbracht,
die Leute sind entlassen
mit frohem „Gute Nacht!"
2. Den Lohn in seiner Tasche,
eilt jeder froh hinaus,
gesorgt ist für die Woche,
für Weib und Rind und ksaus.
3. Gereinigt und gescheuert,
glänzt Stub' und Kämmerlein,
und Weib und Rinder führen
den Vater froh hinein.
<*. Den Lohn, den treu verdienten,
reicht er der Mutter hin;
sie hauset und sie sparet
damit in treuem Sinn.
5. Und Freud' und Friede herrschet
im trauten, stillen Kreis;
das ist der Arbeit Segen,
das ist der Arbeit j?reis!
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