316 
Geruch und die leuchtende» Farben warnen ihn. — Im Gegensatze zu seinen 
schwarzen und graubraunen Verwandten ist der Feuersalamander mit leuchten¬ 
den, gelben Makeln bedeckt, die ihn recht ausfällig machen. Seine Hautdrüsen 
scheiden aber auch einen scharfen, giftigen Saft ans, der ans Vögel und 
kleinere Säugetiere tödlich wirkt.' — Unter den Seetieren zeichnen sich die 
Seerosen, die Seeanemonen, die Korallen und viele Quallen durch ihre schönen 
Farben aus. Doch wehe dem unvorsichtigen Räuber, der sich an ihnen ver¬ 
greist. Die scharfen Ausscheidungen der Nesselorgane treiben ihn bald in 
die Flucht. 
Tiere mit ausfallender Färbung sind meist mit Giftstacheln 
oder Nesselorganen bewehrt, oder ihr Körper enthält widerlich 
schmeckende und giftige Säfte. Sie werden darum von anderen 
Tieren gemieden. Die leuchtenden Farben warnen die An¬ 
greifer. Solche Farben bezeichnet man deshalb als Trntzfarben. 
Warum wehrlose Tiere oft auffallend gefärbt sind. Auch wehrlose 
Tiere, namentlich unter den Insekten, sind oft auffallend gefärbt. Der Hor¬ 
nissenschwärmer ist ein Schmetterling, der mit seinen glashellen Flügeln und 
seiner gelben und schwarzen Zeichnung einer Hornisse zum Verwechseln ähn¬ 
lich sieht. Durch diese Täuschung ist er vor vielen Nachstellungen bewahrt. 
Auch Käfer und Fliegen schrecken durch ihr wespenartiges Aussehen ihre 
Verfolger zurück. Manche Fliegen, z. B. die Schlammfliegen, ahmen in 
Färbung und Gestalt Bienen und Hummeln nach. Sie leben wie diese von 
Nektar und Blütenftanb und werden leicht mit Bienen oder Hummeln ver¬ 
wechselt. 
Wehrlose Tiere ahmen in Färbung und Gestalt oft andere 
nach, die mit gefährlichen Waffen versehen oder durch besondere 
Ausscheidungen geschützt sind. Je täuschender diese Nachahmung, 
um so vorteilhafter ist sie für das schutzlose Tier. 
Warum die Färbung für unsere Haustiere ohne Bedeutung ist. Bei 
den wild lebenden Tieren einer Art findet man selten einmal eine Abweichung 
in der Färbung. Wohl kommt z. B. unter den Jungen eines Sperling¬ 
pärchens einmal ein weißes vor, ebenso findet sich auch mitunter eine weiße 
Maus auf dem Felde oder im Keller. Aber ihre auffallende Farbe verrät 
sie leicht den Raubtieren, denen sie darum bald zum Opfer fallen. Anders 
bei den Haustieren, bei denen die verschiedensten Färbungen vorkommen. 
Die Hauskatze kommt schwarz, weiß, rotgelb und gefleckt vor. Noch mannig¬ 
faltiger sind die Hunde in Gestalt, Färbung und Zeichnung. Auch Rinder 
und Pferde ändern sehr ab. Unter den Tauben gibt es so viele Rassen, die 
sich durch f^ärbung und Gestalt voneinander unterscheiden, daß selbst ein 
Züchter sie nicht alle kennt. Und doch stammen sie alle von der Felsentanbe 
ab. Der Kanarienvogel wird in der Gefangenschaft hellgelb bis weiß oder 
auch dunkel gefleckt. Seine Stammeltern auf den kanarischen Inseln aber 
haben ein grüngelbes Kleid mit schwärzlichen Strichen. Der Mensch hat 
sich unter den Jungen seiner Haustiere immer gerade die ausgesucht, die 
ihm ans irgend einem Grunde am besten gefielen. Auf diese Weise sind im
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.