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und der Wohnung des Empfängers sind wesentliche Erfordernisse für die 
schnelle und sichere,Ankunft eines Telegramms. Randzusätze, Einschaltungen, 
Streichungen oder Überschreibungen müssen vom Aufgeber besonders bescheinigt 
werden. Für das gewöhnliche Telegramm wird auf alle Entfernungen eine 
Gebühr von 5 Pf. für jedes Wort, mindestens jedoch der Betrag von 50 PC. 
erhoben. Die Namen der Bestimmungsorte werden in der Telegrammanfschrift 
nur als je ein Wort gezählt, z. B. Reußgreiz, Essenruhr n. s. w. Die im 
telegraphischen Verkehr zugelassenen, der Aufschrift voranzustellenden kurzen 
Zeichen: v für „dringendes Telegramm", 1 0 für „verglichenes Telegramm", 
PP für „Antwort bezahlt", OP für „Empfangsanzeige bezahlt", PP für 
„Post bezahlt", X P für „Bote bezahlt", F S für „nachzusendendes Telegramm", 
P 0 für „offen zuzustellendes Telegramm" werden für je ein Wort gezählt. 
Bindestriche, Apostrophe, Anführungszeichen und Klammern werden nicht gezählt; 
Kommata, Punkte und Bruchstriche zur Bildung von Zahlen benutzt, gelten 
für je eine Ziffer. Dringende Telegramme, welche bei der Beförderung den 
Vorrang vor den übrigen Privattelegrammen haben, kosten die dreifache Gebühr 
eines gewöhnlichen Telegrannns. Für die Vergleichung eines Telegramms 
ist ein Viertel Zuschlagsgebühr, für die Empfaugsanzeige und ebenso auch 
für die vorauszubezahlende Antwort ist die Gebühr eines gewöhnlichen Tele¬ 
gramms von 10 Wörtern zu entrichten. Die Vorausbezahlung einer höheren 
Wortzahl bis 30 ist zulässig und besonders anzugeben, z. B. P P 25 Wörter. 
Das Zeichen für dringende Antwort ist P P D. Die Weiterbeförderungs¬ 
gebühr (für Eilboten) kann innerhalb des Deutschen Reiches mit 80 Pf. 
vorausbezahlt werden; im andern Falle zieht man die Selbstkosten vom Em¬ 
pfänger ein. Für die Nachsenduug hat der Empfänger die volle Gebühr 
zu zahlen. 
Beispiele. 
1) Rechtsanwalt Fsser, Düsseldorf, Bolkerstr. 17. 
Geht gegen Pömer nicht weiter, hat bezahlt. 
F. Winzer. 
2) Hugo Polte, Münsterwestfalen, Salzstr. 4. 
Acceptiere Ihre Bedingungen. Sendet umgehend Bestelltes. 
P. Peters. 
3) Gastwirt Pisse, Köln, Hochstr. 12. 
Eintreffen heute zu 30 bei Ihnen, für Mittagessen und Nachtlager sorgen. 
8. Menzel. 
18. Postkarten. 
Zu kürzeren Mitteilungen, deren Inhalt nicht geheim gehalten zu werden 
braucht, bedient man sich jetzt fast überall der Postkarten. Ihr Nutzen besteht 
darin, daß sie 1. zu niedrigerem Porto befördert werden; 2. keines "Umschlags 
bedürfen; 3. an jeder Poststelle zu haben sind und auch mit Bleistift auf der 
Reise geschrieben werden können. Die vordere Seite wird zur Aufschrift 
und die andere zu schriftlichen Mitteilungen benutzt. Die Gebühr für jede 
Postkarte und zwar ohne Unterschied der Entfernung beträgt 5 Pf., für jede 
Postkarte mit Rückantwort 10 Pf. Postkarten können auch als Formulare zu 
Drucksachen benutzt werden und kosten alsdann nur 3 Pf. Postkarten, welche 
nicht freigemacht sind, gelangen nicht zur Absendung.
	        
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