Full text: Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen

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42. Von den Brennstoffen. 
Güte der Steinkohlen ist übrigens sehr verschieden. Sie müssen tief¬ 
schwarz, glänzend, hart und frei von fremden Gesteinen sein und sollen 
möglichst wenig Asche oder Schlacken hinterlassen. Die meiste Hitze geben 
jene, die sehr spröde sind und stark und glasartig glänzen. Steinkohlen, 
welchen Kohlenwasserstoff sowie Schwefel und sonstige Bestandteile durch 
trockene Destillation entzogen sind, wie dies bei der Gasbereitung geschieht, 
heißen Koks (Coaks); diese geben bei gleicher Gewichtsmenge eine stärkere, 
anhaltendere Hitze und brennen fast ohne Nauch. Die Verwendung der 
Steinkohlen, ganz besonders aber des Koks zur Zimmerheizung setzt einen 
gut ziehenden Ofen voraus. Die Entzündung geschieht mittels eines 
Holzfeuers. Die Rostöffnnngen müssen von Zeit zu Zeit von der sich 
ansetzenden Schlacke gereinigt werden. 
3. Braunkohlen. Die Braunkohle steht zwar hinsichtlich ihrer 
Heizkraft dem Holze und den guten Steinkohlen nach, ist aber nichts¬ 
destoweniger ein sehr beachtenswerter Brennstoff. Sie ist bald ein 
von Erdharz durchdrungener Ton oder Gips mit pflanzlichen Über¬ 
resten bald ein von Erdharz durchdrungenes Holz. Die letztere Art ist 
die bessere. 
4. Briketts. Künstliches Brennmaterial ist unter dem Namen 
Briketts (Brennziegel) in neuerer Zeit vielfach in den Handel gekommen. 
Die Brennziegel brennen sauber und gleichmäßig und haben deshalb in 
Zimmeröfen Eingang gefunden. Sie werden meist aus Holzspänen, Torf 
und Braunkohlenabfällen, alter Gerberlohe mit Lehm verbunden, oder 
aus Steinkohlengrus mit eingekochtem Steinkohlenteer gemacht und in 
Formen gepreßt. 
5. Torf. Der Torf besteht aus einer mit erdigen Teilen ver¬ 
mengten Masse von abgestorbenen Sumpfpflanzen und deren Wurzeln. 
Er kommt hauptsächlich in zwei Arten vor. Die eine Art ist leicht und 
schwammig, enthält die Pflanzenteile noch wenig verändert und findet 
sich meistens an der Oberfläche der Erde. Bei der anderen Art, schwärzer 
an Farbe, sind die Pflanzenteile mehr verändert; auch ist die Masse 
dichter und schwerer; sie findet sich meistens in den tieferen Schichten 
der Torfmoore. Die erstere Sorte entzündet sich schnell und brennt 
leicht fort; die letztere braucht dagegen einen stärkeren Luftzug zum Brennen, 
gibt aber dafür eine größere Hitze. Der beste Torf ist derjenige, welcher 
schwarz oder dunkelbraun aussieht, sehr trocken und doch schwer ist und 
beim Verbrennen weiße Asche zurückläßt. Damit der bei Torfheizung 
entstehende üble Geruch schnell entfernt werde, muß der Ofen einen 
lebhaften Zug haben.
	        
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