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vc>n Bambusrohr in Form eines Bügels und von der Stärke eines Pferde¬
haares. Wird diese so zubereitete Lampe, die man für einige Mark zu
kaufen bekommt, mit einem elektrischen Strome in Verbindung gesetzt, so ge¬
langt die Faser infolge des Widerstandes, welchen sie dem Durchgänge des
elektrischen Stromes entgegensetzt, zum Glühen. Edison behauptet, daß
eine solche Faser 800 Stunden zum Leuchten benutzt werden kaun.
Die Bewohner von Paris, London, Berlin, München und Newyork
wissen schon den Wert des elektrischen Lichtes zu schätzen. In Theatern,
Konzertsälen und Hotels, ebenso auf größeren Plätzen, in verkehrsreichen
Straßen und verschiedenen Prachtläden genannter Städte haben die elektrischen
Bogen- und Glühlichtlampen die Gasflammen verdrängt. Nach E. Merker.
45. Die Wäsche und das Waschwasser.
Das Waschen der Leib- und Hauswäsche nimmt unter den Haus¬
haltungsgeschäften eine nicht unwichtige Stelle ein und mit vollem Recht,
denn reine Wäsche ist für den gebildeten Menschen fast so unentbehrlich
wie Speise und Trank. Jede Hausfrau setzt ihren besonderen Stolz
darein, blendend weiße Wüsche dem Schrank zu überliefern. Um dies
zu erreichen, muß beim Waschgeschäfte mit großem Ernste und besonderer
Umsicht verfahren werden. Durch falsche Behandlung der Wäsche können
die Stoffe weit mehr beschädigt werden als durch Benutzung.
Das Waschwasser ist wohl sicher das wichtigste und unentbehrlichste
Mittel zur Reinigung der Wüsche. — Das Regenwasser, besonders nach
längerem Regenfall aufgefangen, ist zum Waschen sehr geeignet. Dem
Negenwasser etwas nachstehend, doch immer noch gut brauchbar, ist das
Flußwasser, am wenigsten geeignet das Quellwasser. Die Ursache dieser
größeren oder geringeren Brauchbarkeit zum Waschen ist darin zu suchen,
daß das Wasser mehr oder weniger mineralische Bestandteile gelöst ent¬
hält, welche die Härte des Wassers bedingen; im Regenwasser finden sich
fast keine, im Quellwasser die meisten; in der Mitte steht das Flu߬
wasser.
Die Mineralbestandteile gehen mit der Seife unlösliche Verbindungen
ein. Dadurch wird einesteils ein Teil der Seife für das eigentliche
Waschen unwirksam gemacht, anderseits aber haben diese unlöslichen
Verbindungen die unangenehme Eigenschaft, beim Kochen zu schmelzen,
wobei sie Schmutz und färbende Stoffe einschließen und die Wäsche damit
verunreinigen.
Die Entfernung solcher Stoffe gelingt nur durch starkes, für das
Gewebe nachteiliges Reiben; ein grauer Ton wird immer bleiben. Bei