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Baumwolle, dessen Zwischenräume mit einem Gemisch unverbrennlicher
Salze ausgefüllt sind. Das Gewebe führt nach dem Erfinder dieser Ver¬
besserung den Namen „Auerscher Glühstrumpf".
Ebenso wie dieses Licht muß auch das Acetylenlicht als ungemein
blendend bezeichnet werden. Bei dieser Belenchtungsart haben wir es
ebenfalls mit einem Gase zu tun. Sein Vorzug vor dem gewöhnlichen
Leuchtgas liegt teils in seiner großen Helligkeit teils in der Einfachheit der
Herstellung. Um fortgesetzt Gas zu erhalten genügt nämlich, auf einen
pulverigen Stoff, Kalciumkarbid genannt, von Zeit zu Zeit einen Tropfen
Wassers fallen zu lassen.
Alle genannten Lichtquellen werden aber doch noch weit übertroffen
von dem elektrischen Lichte. Wir unterscheiden zwei Arten der elek¬
trischen Beleuchtung: Bogenlicht und Glühlicht. Die Lampe des Glüh¬
lichtes enthält in einem luftleer gemachten Glase eine feine, verkohlte
Pflanzenfaser oder einen Metallfaden, die durch den elektrischen Strom in¬
folge starker Erhitzung zum. Leuchten gebracht werden. Sie ist im Jahre 1879
von dem Amerikaner Edison erfunden worden. Anders entsteht die Flamme
des Bogenlichtes. Wenn man eine elektrische Leitung, in der ein starker
Strom fließt, auf einige Millimeter unterbricht, so bildet sich an der
Unterbrechungsstelle eine leuchtende Verbindung. Bringt man dort an
den Drahtenden besonders dafür hergerichtete Kohlenstäbe, so bildet sich
zwischen den Spitzen ein ganz besonders glänzender Flammenbogen,
dessen Leuchtkraft jedes andere künstliche Licht weit übertrifft. Das erste
derartige Licht zeigte der Engländer Davy im Jahre 1810; doch konnte das
elektrische Licht für praktische Zwecke erst verwandt werden, nachdem Werner
von Siemens in Berlin im Jahre 1867 die Dynamomaschine zur Er¬
zeugung sehr starker elektrischer Ströme erfunden hatte. Das Licht einer
Bogenlampe ist blendend weiß und so hell, daß es für das menschliche
Auge in der Nähe nicht lange zu ertragen ist. Deshalb werden solche
Lampen meistens mit einer Glocke von Milchglas umgeben.
Die Vorteile des elektrischen Lichtes vor anderen Beleuchtungsarten
sind zahlreich. Es verdirbt die Luft nicht, verändert die Farben der be¬
leuchteten Gegenstände äußerst wenig, erwärmt seine Umgebung fast gar
nicht und ist im Augenblick ohne Zündmittel zur Hand. Hoffentlich ge¬
lingt es den rastlosen Bemühungen der Gelehrten und Techniker durch
Erfindung weiterer Verbesserungen den vorläufig noch hohen Preis der
elektrischen Beleuchtung mehr und mehr zu erniedrigen.
Nach Max Goercke.
63. Holz und Kohlen.
Halte über die Flamme brennenden Holzes eine kalte, weiße Por¬
zellanschale! Nach kurzer Zeit beschlägt sich dieselbe mit
Ruß. Ruß ist reiner Kohlenstoff. Woher mag dieser gekommen
sein ? Er war im Holz enthalten. In der Temperatur der Flamme
verbindet er sich mit Sauerstoff zu Kohlensäure und entwickelt
dadurch Wärme. Je mehr Kohlenstoff das Holz enthält, desto