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2. Ein Ende nahm das leichte Spiel,
Es naht der Ernst des Lebens;
Behalt im Auge fest dein Ziel,
Geh keinen Schritt vergebens!
3. Nimm ans die Schalter Last und Müh'
Mit frohem Gottvertrauen
Und lerne, wirkend spät und früh,
Den eignen Herd dir bauen!
4. Wer sich die Ehre wählt zum Hort,
Den kann kein Schalk verführen,
Gerader Weg, gerades Wort
Soll dich zum Ziele führen.
5. Halt hoch den Kopf, was auch dir droht,
Und werde nie zum Knechte;
Brich mit dem Armen gern dein Brot
Und wahre feine Rechte!
6. Treib nicht mit heil'gen Dingen Spott
Und ehre fremden Glauben
Und laß dir deinen Herrn und Gott
Von keinem Zweifler rauben!
7. Und nun ein letzter Druck der Hand
Und eine letzte Bitte:
Halt dich getreu im fremden Land
Zu deines Volkes Sitte!
Julius Sturm.
Zi. Oie letzte Nacht im Elternhaus.
J^as griff ans Herz und ich vergess’ es nimmer:
Es war die letzte Nacht im Vaterhaus;
Zieh’n sollt’ ich mit dem ersten Frührotschimmer,
Vielleicht auf ewig, in die Welt hinaus.
2. Noch lag ich schlaflos auf dem weichen Pfühle;
Denn viel bewegte mir die junge Brust:
Des Heimwehs Vorgefühl, des Scheidens Schwüle
Und Hoffnung doch und rege Wanderlust.