121 
Mas bekommst du heraus? 
Arbeitsstück für die 2. Klaffe. 
Der Kechenunterricht in der Volksschule schwebt immer noch 
zwischen zwei grundsätzlichen Auffassungen. Die eine stellt 
den Zachinhalt der Aufgabe in den Mittelpunkt der Kechenarbeit, 
verdeutlicht und ergänzt die Zachfächer durch die Zahl und eröffnet 
Verständnis für das wirtschaftliche Leben, die andere erkennt die 
gesetzmäßige Verknüpfung der Zahlen in den Kechenurteilen als 
Zelbstzweck an, verlangt lückenloses Zpstem in den Operationen und 
ausgiebigen ,,Drill". 
Jede dieser Anschauungen, bis zur Einseitigkeit ausgeprägt, 
kann den Kechenunterricht in seinem Erfolg als Bildungsmittel schä¬ 
digen. Die Zachmethode führt leicht zur Überschätzung des realen 
Falles, zur Zeitverschwendung an vorausnahmen, zur Übertreibung 
der Veranschaulichung und zur Vernachlässigung einer umfassenden, 
gründlichen Übung,- die Zystemmethode dagegen unterstützt oft die 
vielbeklagte ,,Tyrannei der Zahl", das lebensfremde „Zchulrechnen", 
nimmt Vorstellung und Gedächtnis ausschließlich in Anspruch und 
entgeisligt besonders den ersten Kechenunterricht. 
Zo tief jedoch die Kluft zwischen den beiden Auffassungen er¬ 
scheint, Zelbsttätigkeit im Zinne der Arbeitsschule vermag sie 
zu überbrücken,- denn die Krbeitsmethodik trägt das reiche 
außerschulische Leben der Kinder in die Kechenstunde und verknüpft 
mit der zahlenmäßigen Beurteilung von Erfahrungstatsachen des prak¬ 
tischen Lebens die Technik des Kechnens, die Übungsarbeit an der 
Zahl. Sie führt die Kechenprobleme durch kindliche Tätigkeit in 
Lebens stücken ein, gewinnt daraus die Z a h len a uf g ab e, deren 
Vorstellung und gesonderte Lösung und kehrt, wenn die Ü b u n g 
erschöpfende Arbeitsgelegenheit geboten, zur vielseitigen Anwen¬ 
dung im täglichen handeln zurück. Das ist des elementaren Kech¬ 
nens natürlicher Weg. 
Tin Behpiel, schon vor einem Jahrzehnt geübt, soll die einzelnen 
Ztadien näher bezeichnen. , 
Draußen auf den Zpielplätzen und im Zimmer spielen die 
Kinder ,,Kaufladen" und ,,Krämerin". In der Zpielillusion sind die 
Zteine Münzen und alle tragbaren Dinge Waren, gehandelt wird im 
Bilde des wirklichen Geschehens, das auch tatsächlich an das Kind 
herantritt, wenn es die Mutter zum „Zachholen" schickt, oft mit der 
Arbeitsschule-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.