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traf Tonarbeiten, so modellierten wir „Zteckerlfische", Kuchen usw.
für den Konditorstand und die Heringsbraterei. Das war eine Freude,
als auf dem langen Kindertisch drei Oultreihen standen, Karussels
auch dabei und alles beflaggt mit von den Kindern ausgeschnittenen
blauweißen Fähnchen.
viel hatten die kleinen Fingerchen gearbeitet, viel Geduld hing
daran, doch niemals versagte der Eifer. Bei jeder Hrbeit und bei
jedem Dultstand wurde fleißig gesprochen und hin- und hererzählt,-
die Kinder lernten, ohne es zu wissen. Auffassung und Anschauung der
Gegenstände, ihrer Eigenschaften, Verhältnisse, Entstehung und Fort¬
entwicklung standen im Zusammenhang mit dem Leben,- das lvort
war an die Tätigkeit geknüpft,- die Entstehung eines Ganzen wirkte
dem Zerstörungstrieb entgegen.
Darauf spielten wir: ,,Herr Postillon, wo geht die Keise
hin?" Der postknecht, zwei Kinder als Pferd, drei Kinder durften
zwischen den Zügeln einsteigen, üluf der Spazierfahrt hielten sie an,
stiegen aus und sollten, wie sonst, Blumen pflücken. Da aber die
Dultstände aufgestellt waren, änderten sie das Spiet selbständig um
und gingen einkaufen. ,,Zch mag um 1 Pf. ein'n Lteckerlfisch — und i
fahr schwarz am Prater." Dann stiegen sie wieder in die Post und
heim ging's zur nächsten Fahrt. So ordneten die Kinder ihre neue
Darstellung ein ins alte Spiel.