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Diese garantiert der deutschen Jugend Gesundheit, Können und wissen.
So wird die Menschheit emporgeführt. Menschlichkeit, Erziehung
zur werktätigen Nächstenliebe, jene Frohbotschaft des Heils
aber ist ihr höheres Ziel,' denn Bewußtsein sozialer Liebespflicht
und herzlose Selbstsucht, diese zwei Großmächte kämpfen um die
seelischen werte der Gegenwart, Wissenschaft und Technik stehen
beiden zu Diensten. Frieden kann auch die Schule nicht stiften in diesem
Kampfe, doch Friedenshoffnung ist jede kleine Tat jugendlicher Barm¬
herzigkeit i
Kugeln in cter Grube.
Aus der Übergangszeit zwischen Haus und Schule-
Dies kleine Arbeitsstück kann als eines der frühesten auftreten,-
es gründet sich auf das bekannte alte Kinderspiel:
,,80 zwene scbibent zeinem zil
louft diu kugel iht ze vil . . (Renner)
Die neu eingetretenen kleinen Knaben dürfen die Lehrmittel¬
sammlung des Lehrers betrachten, viel nichtige Kleinigkeiten aus
dem täglichen Gebrauche, aber immerhin bedeutsam für den ersten
Unterricht. Einige Knaben entdecken alsbald die ,,Schusser". wer
hat schon solche gehabt? Die meisten, wer kann damit spielen? Ulle.
Zwei dürfen es vormachen, wer kann es anders? probiert! wie
wird die Grube gemacht? was nimmt man anstatt der Steinkugeln
noch? Lehmkugeln, Zwetschgenkerne, Bohnen, Scherben, wo habt
ihr gespielt? wann das letzte Mal? Frühling (Zeitbestimmung), was
kosten die Kugeln? wer hat schon viele gewonnen? 20. wer hat
schon mehr im Säcklein gehabt? 50. wer die meisten? acht. Er¬
zählt noch mehr vom Schussern! Jetzt im herbst gibt es nicht mehr
viel Kugeln, wir möchten aber doch damit spielen, wir machen uns
Schusser, wie geht das? Bringt morgen ein Kästchen mit! (Der
Arbeitskräften ist eine Zigarrenschachtel und dergl., darin Papier und
ein Tüchlein, Ton liefert die Schule, soweit nicht die Kinder selbst
über eine Knetmasse, Plastilin, plasticin, wachs usw. verfügen,- ein
Pfund Ton kostet 5 Pfennig, ein Zentner 3—4 Mark, das Ein¬
schlagtuch für die Aufbewahrung ist ständig feucht zu halten,- ab¬
geschnitten werden die einzelnen Stücke leichter mit einem festen
Stahldraht als mit dem Messer.)