62
I. Geographie.
die Neger-Republik Haiti und in die Mulatten-Republik San
Domingo zerfällt; Portorico (spanisch). Die kleinen Antillen
liegen südöstlich von den großen. Die meisten sind im Besitz von Eng¬
land. Trinidad, die größte; französisch: Martinique, Guadeloupe.—
Einige kleine Inseln sind holländisch, andere dänisch. — Die flachen
Bahama-Jnseln, nordöstlich von Cuba (englisch). Merkenswert San
Salvador (Guanahani), wo Columbus zuerst landete.
§. 175. Südamerika Die Republik Columbien, eine Vereinigung
von 9 kleineren. Staaten, mit der Bundesstadl Santa Fe de Bogota
(400 000 E.). Uber den Isthmus von Panama führt seit 1855 eine Eisen¬
bahn zur Verbindung des atlantischen mit dem großen Ozean. Der Bau
eines interozeanischen Kanals ist seit 1881 begonnen. — Die Republik
Venezuela, d. i. Klein-Venedig ein Staatenbund. Caracas, Erdbeben 1812.
Varinas, berühmter Tabaksbau. — Die Republik Ecuador — so benannt
von der Lage unter dem Äquator — Hptstdt. Quito (20 000 E.) auf
einer Hochfläche 2850na über dem Meer. Gayaquil, Hafenstadt, Haupt¬
ausfuhr von Kakao. — Zu Ecuador gehören die Galapagos (Schild-
kröten-Jnseln) unter dem Äquator, die einzige größere Inselgruppe Amerikas
im großen Ozean. — Die Republik Peru. Zur Zeit der Entdeckung
Amerikas war Peru unter der Herrschaft der Inkas (Sonnenkinder) ein
wohlgeordnetes, blühendes Reich. Franz Pizarro eroberte dasselbe für
Spanien (1525 ). Die Spanier beuteten die Gold- und Silberschätze Perus
aus, bis ihre Herrschaft zu Anfang dieses Jahrhunderts ein Ende nahm.—
Hauptst. Lima (100000 E.) mit der Hafenstadt Callao; Cuzco, die
alte Residenz des Inkas. — Die Republik Bolivia. Hier erreichen die
Cordilleren ihre bedeutendste Höhe. Hptstdt. Chuquisaca (Goldstättc),
3217 in über dem Meeresspiegel, in der Nähe reiche Silberminen; Po-
tosi, einst reiche Silberminen. La Paz am Titicacasee, 3900 na hoch
gelegen, mit Aussicht auf den 6400 ru hohen Jllimani. — Die Republik
Chile. Dieses Land ist ein nur 20—40 All. breiter, 280 Ml. langer
Küstenstreifen zwischen den Cordilleren und dem großen Ozean. Auch hier
herrschten früher die Spanier. Wegen seiner vielen Produkte aus dem
Pflanzenreiche heißt Chile „der Garten der neuen Welt". Es ist ferner
das erste Kupferland der Erde. Hauptstadt Santiago (150000 Einw.);
Valparaiso (Paradiesthal), 100 000 E., worunter viele Deutsche; wich¬
tige Handelsstadt des Landes. — Die Insel Chiloe mit den Nebeninseln,
meist Klippen, bekannt durch den Reichtum an Guano (Vogeldünger). —
Patagonien und Feuerland. Das Klima ist rauh und besonders im
Winter anhaltend streng und stürmisch. Das Tiefland im Osten trocken,
baumlos, mit ausgedehnten Sandstrccken. — Die Patagonier —_ unab¬
hängige Ureinwohner — zeichnen sich durch hohen Wuchs aus.— Die Insel
Feuerland ist vom Festland durch die Magalhaensstraße getrennt.
Sie wird von den kaum 1,62 iu hohen, häßlichen Pefcheräs bewohnt,
einem rohen, stumpfsinnigen Nomadenvolke. — Im Nordosten vom Feuer-
land liegen die von den Engländern besetzten FalklandsJnseln, auf
denen unzählbares Seegeflügel, dann Seelöwen und Seehunde sich aufhal¬
ten. — Die argentinische Republik. — In den großen Grasebenen (Pampas)