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die Ungarn und flogen heran und flogen zurück, und wieder
sprengten sie an; aber wie aus Eisen gegossen stand das
deutsche Heer. Nun beginnt die Flucht der Ungarn; die
Deutschen stürzen nach, und was ihr Schwert erreicht, ist ver—
loren. Die Fahnen und ganze Lager mit den zusammen—
gerafften Schaͤtze waren ihre Beute; einen noch schöneren
Fund machtẽ man an den gefangenen Christen, welche ven
zweiflungsvoll ihrer Erlbsung warteten.
Jauchzend riefen die Krieger ihrem Könige zu: Hoch,
Vater des Vaterlandes!“ Dies geschah 933.
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Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut;
Aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut.
In Wies und Feld und Wald und Au, horch, welch ein süßer Schall!
Der Lerche Sang, der Wachtelschlag, die süße Nachtigall!
Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt!
Was gilt's? Heut gibl's nen guten Fang!“ Er lugt zum Himmelszelt.
Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar.
„Ei doch! was sprengt denn dor herauf für eine Reiterschard
Der Staub wallt auf; der Hufschlag dröhnt; es naht der Waffenklang.
„Daß Gott! die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang!
Ei nun! was gibt's?“ — Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an.
Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr da, sagt an?“
Da schwenken sie die Fähnlein bunt und jauchzen: „Unsern Herrn!
Hoch lebe Kaiser Heinrich! Hoch des Sachsenlandes Slern!“
Dies rufend, knien sie vor ihn hin und huldigen ihm still
Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'.“
Da blickt Herr Heinrich tiefbewegt hinauf zum Himmelszelt:
„Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie Dir's gefällt!“
Soh. Nep. Vogl.)
81. Einfluß der Klöster auf das Gewerbe.
Eine Klosterwerkstätte.)
Die von dem heiligen Augustin, von Benedikt von Nursia
und Bernhard von Clairvaur gestifteten Klöster waren nicht
bloß Wohnsitze der Frömmigken und Mäßigkeit, sondern
wurden auch in Deutschland die Pflanzstätte der mittlelalter
lichen Kultur. Die frommen Mönche griffen zur Axt und
9 Sprich: Klärwo.