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mich des himmlischen Paters Odem umweht und laßt mich
lernen ein Lehrer unseres Volkes zu werden. Glaube mir
doch, daß ich nicht anders kann, daß es mich drängt dazu
von innen heraus, daß ich aus Liebe zu unserem Polke es
tue, denn es ist ihm nötig, Sprich Du mit dein Pater, daß
er mir seinen Segen gebe. Und Du Mutter, segne mich
auch Du!" — Und Maria legte ihrem 3efus die pände
aufs Paupt und mit zitternder Stimme sagte sie: „Jesus,
ich glaube an Dich und vertraue Dir! Und ich würde mich
ja glückselig preisen, wenn Du ein großer Rabbi würdest im
Dienste Jehovas!" — „Dank, Mutter, innigen Dank! 3a/
ich will ein Rabbi werden, ein Lehrer des Volkes, ein
Prediger der bPahrheit und der Nächstenliebe. Sie sollen
sich wundern, die Pharisäer, über mich, den Zimmermanns¬
sohn aus Nazareth und Du sollst stolz sein auf mich, wie
ich stolz bin auf Dich!" — — Noch lange redete 3^us
von seinen Plänen und dann drückte er nochmal der Mutter
die pand recht innig und ging hinauf in sein Stübchen.
Peute mochte er nimmer hinaus zu den Blumen und auch
die Bücher ließ er heute im Schubfach. — Lange saß er
wieder wie damals nach den: Spaziergang mit dem Pater.
Und wieder leuchtete der Mond herein und die Sterne
schimmerten. Aber es war als ob sie heute alle viel
freundlicher glitzerten und funkelten und er sah auf zu ihnen:
„Wenn erst meine Zeit kommt, da ich lehren darf, dann
will ich allen sagen, wer unser Nächster ist!" — — —
3oseph war spät nach Pause gekommen. Lr wunderte
sich, daß alles so still war im Pauschen. Sonst war Maria
immer mit Zesus noch auf der Steinbank gesessen, wenn er
heimkam von über Land. Und er erschrak, als er ins
Stübchen trat und Maria sitzen sah mit gefalteten pänden
und verweinten Augen. Sie hatte ihn gar nicht kommen
Fuchs, Um der Ainder willen. \2