f
— \80 —
aus den Reditsdireibstunben.
Die 6eschichte eines Dractjen.
Don ihm selbst.
Mein Leben verdanke ich einem Bruderpaar: Max
und Moritz. Lange schon hatten sie die Mutter geplagt
und gequält ihnen einen Drachen zu kaufen. Diese aber
wollte erst den Vater fragen. — Der Vater sagte: „Daraus
wird nichts! Wie ich ein Bube war, hat mir der Vater
auch keinen Drachen gekauft. Da haben wir Buben uns die
Drachen halt selber gemacht! Und wenn ihr einen Drachen
wollt, dann macht euch einen! Helfen will ich euch schon
und Schnur kaufe ich meinetwegen auch." — Max und
Moritz hatten große Freude. ^Ss sollte ein Riesendrachen
werden und bis der Vater am Abend nach Hause kommen
würde, sollte alles hergerichtet sein. — —
Die Mutter hatte am Boden einen alten unbrauchbaren
Regenschirm. Den durften sie herunterholen und ein Stäbchen
daraus losmachen. Auch hatte sie einen schönen, großen
Bogen seines Papier. Der paßte ganz gut zu einem
Drachen. Mehlpappe wurde zubereitet, Streifen zum Schwanz
wurden zugeschnitten und Max holte auch schon ein Anäuel
Schnur. Unterdessen war es Abend geworden und der Vater