Full text: Volkswirtschaftliche Ergänzungen zum Lehrstoffe der Volksschule

70 
B. Geschichte. 
Fragen und 
Aufgaben. 
Verachtung der 
Arbeit. 
ermöglicht der Ackerbau die Entwickelung der Gewerbe? 33. Warum 
zeigen sich bei den Ackerbauern die meisten Erfindungen? 34. Warnnr 
entwickelt sich bei ihnen der Handel? 35. Inwiefern ermöglicht das 
Geld Arbeitsteilung? 36. Gieb einige Zahlen über die Bevölkernngs- 
dichtigkeit von verschiedenen Ländern und Staaten an! (Diktat.) 
37. Was für Grenzen sind Naturgrenzen? 38. Wie unterscheiden sich 
Volk und Staat? 39. Nenne Völker in Deutschland! 40. Gieb 
Staaten an, welche viele Völker umfassen! 
II. Geschichte der Arbeit, Arbeitsteilung. 
1. a. Verachtung der Arbeit, b. Geringer Wert der Sklaven, c. Ausnahme r 
Hebräer, d. Biblische Auffassung der Arbeit. 6. Rechtliche Stellung der Ar¬ 
beiter. f. Folgen, g. Anwendung auf uns. 2. a. Geringer Arbeitslohn, 
b. Hoher Arbeitslohn, c. Lohngesetz. 3. a. Wesen und geschichtliche Entwicke¬ 
lung der Arbeitsteilung, d. Wie zeigt sie sich bei uns? e. Arbeitsteilung im 
Gewerbe. 4. Nutzen der Arbeitsteilung a—e. 5. Hindernisse und Grenzen der 
Arbeitsteilung. 6. Nachteile derselben a—d. 7. Abänderung derselben a—c. 
8. Sprichwörter. 
1. a. Wir haben mehrfach die Arbeit als Grundlage alles 
wirtschaftlichen Wohlbefindens und als großen Segen fürs Menschen¬ 
geschlecht kennen gelernt. Daraus folgt mit Notwendigkeit, daß die 
Arbeit selbst, die Hand- wie die Kopfarbeit, sich von jeher und 
überall allgemeiner Achtung, der redliche Arbeiter besonderen An¬ 
sehens sich müßte zu erfreuen gehabt haben. So sollte es sein; so 
steht es aber keineswegs überall in der Wirklichkeit und stand es 
auch früher meist nicht. Die Ursache, daß die Arbeit von vielen, 
besonders vorchristlichen Zeiten verachtet wurde, liegt in der Sünde 
des Menschen, besonders in der angeborenen Trägheit, über die ich 
mich ja schon ausführlich verbreitet habe. Wer sind die gepriesen- 
sten Völker des Altertums? (Die Griechen und Römer.) Bei ihnen 
zeigt der Arbeiter ein Bild voll Erniedrigung und Schmach, voller 
Gedrücktheit und Quälerei, voll empörender Herzenshärte und Grau¬ 
samkeit. Der Arbeiter war nichts bei diesen Völkern, stand ohne 
Recht, ohne Schutz da. Das Gute, Schöne und Herrliche, das die 
Griechen und Römer besaßen und von dem ich euch ja bei Lykurg, 
Solon, Cäsar u. a. erzählte, kam nur den Freien zu. Der Arbeiter 
war unfrei, ohne alle politischen und wirtschaftlichen Rechte. Er 
wurde gar nicht als Mensch betrachtet, sondern als Ware. Arbeiter 
in unserem Sinne gab es gar nicht, sondern nur Sklaven und He-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.