Object: Bilder aus der deutsch-preussischen Geschichte für ein- bis dreiklassige Volksschulen

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Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. 
„Bon Elbe bis zur Oder Schlachtlärm und Kampf und Bütt, 
Zerbrach ne Städtemauern, Dörfer voll Schutt und Glut; 
Verbrechen ohue Strafen, die Unschuld ohne Schutz, 
Denn wer im Bügel sitzet, beut dem Gesetze Trutz." 
(Wildenbruch.) 
Wauu wird dem armen Lande der Retter kommen? Das war die 
bange Frage, die auf aller Lippen schwebte. Und doch war der Helfer 
schon da, der die Kraft und den Mut besaß, das Rettungswerk aus¬ 
zuführen. Als Sigismund durch Gesaudte aus der Mark von dem 
schrecklichen Zustande derselben hörte, sandte er Friedrich VI. v. Hohen- 
zollern, den Burggrafen von Nürnberg, als Statthalter in die Mark; 
damit er wieder Ordnung schaffe. Die Knnde von der Ernennung des 
Hohenzollern zum Statthalter der Mark erfüllte die Herzen mit großer 
Freude. Nun sollte für die Mark eine neue Zeit kommen, denn nach 
langer, grausiger Nacht war am märkischen Himmel ein Stern erschienen, 
vor dessen strahlendem Glanz alles Ungeziefer und Gewürm sich bald 
in die äußersten Winkel zurückziehen mußte. 
„Und feru im märk'fchen Dorfe ins Knie der Bauer sank: 
Herr Gott im hohen Himmel nun habe Preis und Dank! 
Mein Feld hat wieder Ernte, die Kinder wieder Brot; 
Es kommt der Hohenzoller, ein Ende hat die Not!" 
Fragen: 1. Warum hat die Regierung des Jobst die Mark so 
unglücklich gemacht? 
2. Woher kam es, daß er die Raubritter nicht bestrafte? 
3. Wodurch geriet das arme Land in die höchste Not? 
4. Welchen Eindruck machte die Ernennung Friedrichs 
zum Statthalter auf das märkische Volk? 
d. Friedrich I. v. Hohenzollern, Kurfürst v. Brandenburg. 
„Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht." 
1. Persönlichkeit. Herkunft. Friedrich I., als Statthalter Fr. VI. 
genannt, war ein gar herrlicher Mann. Seine kraftvolle Gestalt trug 
das Gepräge echt fürstlicher Herrlichkeit. Die blauen Augen zeugten 
von Liebe und Milde, aber auch von Mut und festem Willen. Weint 
er in strahlender Rüstung erschien, das blitzende Schwert an der Seite, 
das schöne Haupt mit dem blinkenden Stahlhelm bedeckt, bot er das 
Bild edelster Ritterlichkeit. Er war eiu gewaltiger Held, im Kampfe 
äußerst gewandt, aber auch in der Führung eines großen Heeres um-
	        
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