Allgemeine Geographie.
wagerechte Schichten an mehreren Stellen ohne gewaltsames Zerreißen gehoben
oder gesenkt, so spricht man von G e b i r g s f a l t e n (II b unb II c). Die Hebungen
heißen Sattel, die Senkungen Mulden. Die Falten stehen bald senkrecht, bald schief,
bald fächerartig. Als das regelmäßigste Faltengebirge gilt der Schweizer Jura.
Wird infolge der Zusammenzie-
IIa
a
IIb
hung der Erdrinde ein Schichten-
flügel über einen anderen hin-
weggeschoben, so kommen ursprüng-
lieh tiefere und ältere Gesteins-
schichten über jüngere zu liegen.
Es verkehrt sich also die natürliche
Altersfolge der Gesteine, und dies
bezeichnet man als U b e r s ch i e -
bung(IIä). Vom Genfer See bis
ins Allgäu hinein findet man viele
Beispiele von solchen ortsfremden,
übergeschobenen Decken und Klip-
Pen (die Mythen über Brunnen).
Biegung und Faltung verändern
die wagerechte Lagerung der
Schichten, ohne deren Zusammen-
hang gänzlich zu zerstören.
b) Wenn der Faltenbau noch
in deutlicher Ausprägung zutage
tritt, wie z. B. beim Jura, bei
den Alpen, Anden und dem Himalaya, so haben wir jüngere Gebirge.
Wo die oberen Stockwerke durch Verwitterung und Abtragung eingeebnet sind,
so daß gleichsam nur noch ein Sockel vorhanden ist, haben wir es mit älteren
Faltenbau des Schweizer Juras.
A B Gebirgssättel. C C Talmulden. D-E Spaltental.
abc Verschiedene Gesteinsschichten.
II C
II d
Rekonstruiertes Rumpfgebirge (altes Faltengebirge).
MM' die heutige Lberfläche: die höheren, bis S0va m reichenden Teile sind abgetragen.