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waren es 35, die aber 1680 bis auf 5 verstorben oder verzogen
waren. 1756 aber finden sich wieder 36 Untertanen hier.
Da 960 die Kirche von Malstatt den Tonnen von St. Peter
in Metz bestätigt ward und 977 die von Malstatt und Dud-
weiter, so ist das Gotteshaus des letzteren Ortes wohl erst kurz
vor 977 erbaut worden. Das genannte Kloster zog also den
Zehnten im Orte und hatte den Gottesdienst daselbst abhalten
zu lassen. Später hatte unser Graf als Zehntenbesitzer die Ver-
pflichtung, einen Geistlichen zu bestellen. Die alte Kapelle ist
1724 durch eine größere ersetzt worden, der alte Turm aber steht
noch. Die 1575 evangelisch gewordene Gemeinde gebrauchte
diese Kirche bis 1882 zu ihrem Gottesdienste, in welchem Jahre
sie eine neue erbaute. Der Umstand, daß der Turm der alten
Kirche vergitterte Fenster hatte, läßt darauf schließen, daß die
Kirche in bösen Zeiten als Versteck für ihre Fahrhabe oder als
Zufluchtsort diente.
Die Katholiken, die sich seit Anfang des 18. Jahrhunderts
hier niederließen, hielten sich zur Kirche in St. Johann, bilden
aber feit etwa 40 Jahren eine eigene Pfarrei mit einer Kirche.
Da, wo jetzt das Dorf Herrensohr liegt, soll 1756 das
erste Haus erbaut worden sein. Das jetzige Dorf aber entstand
erst nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Bergmanns-
kolonie. — Über Jägersfreude siehe St. Johann.
2. Fischbach, Dorf im Fifchbachtale, 294 Hr., (2333)
2384 E., 2149 k., 235 ev., 709 ha, 616 ha StW., 1 k. K.,
7 k. Schkl.
Das Dorf ist angelegt worden durch die Arbeiter einer
1728 hier errichteten Eifenfchmelze. Diese hatte anfangs keinen
guten Fortgang, wenn auch gutes Erz sich in der Nähe fand,
waren doch die Abfuhrwege gar zu schlecht, kein Pächter hielt
lange aus. Doch hat sie bei geänderten Verhältnissen bis in die
Mitte des vorigen Jahrhunderts bestanden.
In der Nähe des Dorfes ist eine Oberförsterei gelegen.
Die evangelischen Bewohner der Gemeinde gehören zur
Pfarrei Dudweiler, die katholischen bilden eine eigene Pfarrei
mit einer Kirche.