Full text: [Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj] (Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj)

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Wilhelm von Brandenburg mehrere Teile Schlesiens fallen; 
allein der Kaiser vereinigte diese Teile mit Österreich. Im 
Jahre 1740 bestieg Friedrich II. den preußischen Königs-, 
thron und dieser erneuerte sogleich seine Ansprüche auf jene 
Besitzungen. Die österreichische Kaiserin Maria Theresia 
wies indes diese Forderung zurück. Öhne lange zu überlegen, 
was zu thun sei, rückte Friedrich II. in Schlesien ein, wäh¬ 
rend die Sachsen Prag eroberten, schlug die Österreicher und 
brachte 1742 im Frieden zu Breslau die Provinz Schlesien 
an Preußen. 
Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht 
- verschmerzen. Die Waffen sollten entscheiden, wem diese Pro¬ 
vinz fortan gehören sollte. Der sächsische Kurfürst Fried¬ 
rich August II., der unter dem Namen August III. zugleich 
den polnischen Königsthron besaß, wurde von seinem mächtigen 
Minister Brühl dahin gebracht, mit Maria Theresia einen Bund 
zu schließen, und so brach im Jahre 1744 der zweite schlesische 
Krieg aus. Das Glück war Friedrich II. wieder günstig. Als 
er im Juni 1745 bei Hohenfriedberg, und „Leopold von 
Dessau im Dezember desselben Jahres die Österreicher und 
die Sachsen bei Kesselsdorf geschlagen hatte, wurde dem 
preußischen Könige in dem Frieden zu Dresden den 25. De¬ 
zember 1745 Schlesien abermals gesichert. 
31. Per fievenjährige Krieg. 
Zum dritten Male wollte Maria Theresia versuchen, die 
verlorenen Gauen an Österreich zurückzubringen. In aller Stille 
verband sie sich mit Sachsen, Rußland, später auch mit Ru߬ 
land und Schweden und den meisten deutschen Fürsten gegen 
Friedrich II. Fast schien es, als müßte diesmal Friedrich unter¬ 
liegen, denn auf seiner Seite standen nur England, Hessen und 
Braunschweig. Friedrich wurde von allem, was man gegen 
ihn beschloß, heimlich unterrichtet. Er wartete den gegen ihn 
gerichteten Angriff nicht ab, sondern brach tni August 1756 wie 
ein Wettersturm über Sachsen her und nahm zwischen Pirna 
und Königstein die eingeschlossene und ausgehungerte sächsische 
Armee gefangen. Dies war der Anfang des dritten schlesischen, 
oder des s i e b e n j ä h r i g e n K r i e g e s, welcher über einen großen 
Teil Deutschlands, namentlich über Sachsen, unsägliches Elend 
herbeiführte. Friedrich drang siegreich in Böhmen ein, schlug 
die Österreicher bei Lo wo sitz und 1757 bei Prag, verlor
	        
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