Klopfte ibhm an den Hals und sagte: „Sei ruhig, Lise!“ aber
das Pferd machte aufs neue Männerchen. Da ward er zuletzt
ärgerlich und rief ganz ungeduldig: „So wollt' iech, dass du
den Hals zerbrächest!“ Wie er das Wort ausgesprochen hatte,
plump, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd tot und regte
giebh nicht mehr; damit war der erste Wunsch erfüllt. Weil
er aber von Natur geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht
im Stiche lassen, schnitt's ab, hing's auf seinen Rücken und
musste nun zu Fuss gehen. „Du hast noch zwei Wünsehe
übrig,“ dachte er und tröstete sich damit. WMie er nun lang-
sam dureh den Sand dahin ging, und zu mittag die Sonne hbeiss
brannte, ward's ihm so warm und verdriesslich zu mut; der
Sattel drückte ibn auf dem Rücken, auch war ihm noch immer
nicht eingefallen, was er sich wünschen sollte. „Wenn ich mir
aueh alle Reiché und Sebätze der Welt wünsche,“ sprach er
zu ieh elbet, „so fallt mir hernach noehn allerlei ein dieses
und jenes, das weiss ich im voraus; iceh will's aber so ein-
richten, dass mir gar nichts mehr übrig zu wünschen bleibt.“
Dann seufzte er und sprach: „Ja, wenn ich der bayrische Bauer
wäre, der auch drei Wünsche frei hatte, der wusste sich zu
helfen, der wünschte sich zuerst recht viel Bier und zweitens
so viel Bier, als er trinken könnte, und drittens noch ein Eass
Bier dazu.“ Manchmal meinte er, jetzt hätte er es gefunden,
aber hernach schien's ibm doch zu wenig. Da kam ihm so in
die Gedanken, was es seine Erau jetzt gut hätte, die sässe da-
heim in einer kühlen Stube und liesse sich's wohl schmecken.
Das ãrgerte ihn ordentlich, und ohne dass er's wusste, sprach
er so Lin: „Ieh wollte, die sässe daheim auf dem Sattel und
könnte nicht herunter, statt dass ich ihn da auf meinem Rücken
sehleppe.“ Und wie das letzte Wort aus seinem Munde kam,
Jo war der Sattel von seinem Rücken verschwunden, und er
merkte, dass sein zweiter Munsch auch in Erfüllung gegangen
Var. Da ward ihm erst recht heiss, er fing an zu laufen und
wollte sich daheim ganz einsam in seine Kammer hinsetzen
und auf etwas Grosges für den letzten Wunsch sinnen. Mie
cr aber ankommt und die Stubenthür aufmacht, sitzt da seine
Frau mittendrin auf dem Sattel und kann nicht herunter,
jammert und sehreit. Da sprach er: „Gieb dich zufrieden,
ch vill dir alle Reichtümer der Welt herbei wünschen, nur
pleib' da itzen.“ die schalt ihn aber einen Schafskopf und
sprach: „Was helfen mir alle Reichtümer der Welt, wenn ich
uk dem Sattel sitze; du hast mich darauf gewünseht, du musst
ir uh eder herunter helfen.“ Er mochte wollen oder nicht,
mue den dritten Wunsch thun, dass sie vom Sattel ledig
aro und heruntersteigen könnte, und der Wunseh ward als-
bald aflit. Aleo haätte er niehts davon als Arger, Mübe,
SGGIoe und ein verlorenes Pferd; die Armen aber lebten
vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende.
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