verliert, zehnmal ein- und ausfliegen können. Störe uns nicht, meine
Freundin! erwiederte eine Biene, Unordnung scheint nur zu fördern
und ist am Ende der größte Zeitverlust. Aber die Hälfte seiner
Arbeit hat derjenige gethan, der sich in allem, was a thut, an
Ordnung gewöhnt.
101. Das goldene 4BO.
Amen ist des lieben Gottes grosses Siegel. — Bete al
hülfe Kein Arbeiten; arbeite, als hülfe kein Beten. — Obritus
lässt wohl sinken, aber nieht ertrinßken. — Demut iet eine
Mutter der Ehre. — Ehre geht den Ehren vor. — Preundschaft
ist des Lebens Salz — Gott kann man belügen, aber nieht
betrügen. — LHass und Neid macht die Höllé weit. — leh!
sagt der Narr. — Lebre jeder vor seiner Dhüre! — Leiden-
schaft schafft Leiden. — Mässigkeit ist die beste Arznei.
Not bricht Eisen. — Ordnung regiert die Welt. — Probieren
geht über Studieren. — Quer dureh geht nicht allemal an.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Scham hindert Schande.
— Nugend ist der beste Adel. — Undank ist der Welt Lohn. —
Vom Verräter frisst kein Rabe — Meisheit ist des Lebens
Auge. — Lass dir kein X für ein U machen. — Zufriedenheit
ist der grösste Reichtum.
3. Das Zahr.
102. Die Zeit.
Zwölf Monat hat das Jahr, So viel der Tagẽ sind,
und wie viel Tage gar! so oft hat Gott auf dich gesehen,
da mußt du tüchtig zählen, läßt seine Engel mit dir gehen,
wenn keiner soll dran fehlen. daß nie ein Leid dir darf geschehen.
Nun merke, liebes Kind:
103. Die vier Jahreszeiten.
L Frühlingszeit, schönste Zeit, 2. Sommerzeit, heiße Zeit;
gr un verleiht, Sonne brennt wohl weit und breit;
weckt die Blümlein aus der Erde, aber Gott schickt milden Regen,
Gras und Kräuter für die Herde, schüttet alles Feld voll Segen,
läßt die jungen Lämmer springen; schenkt dem Schnitter volle Ahren,
läßt die lieben Vöglein singen, Brot's genug, uns all zu nähren.
Menschen, eures Gottes denkt, Menschen, merkt es, Gott ist suri⸗
der euch so den Frühling schenkt! daß er so am Sommer thut!“
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