Object: Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung

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Amerika. Jsolirte Gebirgsgruppen. 68. 
17 Meilen breite), mit einer dichten Reihe hoher vulkanischer Bergkegel aus- 
gestattete Kette, welche eine Verzweigung gegen Norden aussendet, die Sierra 
von Pucatau auf der gleichnamigen Halbinsel. 
c. Die Cordilleren von Mejico bilden die Randgebirge des Hoch- 
Plateau von Mejico oder Anahuac, auf welchem eine Gruppe von hohen 
Schnee- und Vulkan-Gipfeln (der Pic von Orizaba oder Citlaltepetl 
5420 in), in der Richtung von W. nach O., von Meer zu Meer, sich erhebeu, 
während sonst die Vulkane in der meridionalen oder der Hauptrichtung des 
Kettengebirges und nicht auf Scheitelflächen, sondern auf den Randgebirgen 
felbst anzutreffen sind. Schneegrenze bei 4300 m. 
d. Die Cordilleren von Nord-Amerika, von den mejicanischen 
nirgendwo scharf geschieden, beginnen nördlich vom (nördlichen) Wendekreise 
ihre Erweiterung durch Parallelketten, welche breite Hochflächen einschließen. 
Die westliche Kette, welche die Küste begleitet, zerfällt (durch mehrfache 
Unterbrechungen) in die Cordillere von Sonora im S., die Sierra Ne¬ 
vada in Californien, mit Mount Whitney (4540 m), und das Cascaden- 
Gebirge in Oregon, endlich die See-Alpen im N., ebenfalls mit riefen- 
haften, wahrscheinlich vulkanischen Berggipfeln (der Eliasberg 4562 in). 
Die östliche, sast ununterbrochene Kette heißt im Süden die Sierra 
Madre, in der Mitte die Cordillere von Neu-Mejico, im Norden das 
Felsengebirge (Rocky Mountains), minkonischen, oft scharf zugespitztenÄ-/-4 
Berggipfeln bis zu 4800m Höhe (im Süden Pike's Peak, Long Peak, 
Fremonts Peak; im Norden Mount Hook er und Mount Brown 
4870 in), Schneegrenze bei 3800 in. 
Zwischen den Rocky Mountains im Osten, der Sierra Nevada nnd 
dem Cascaden-Gebirge im Westen breitet sich das große westliche Plateau- 
system (1300 bis 1600 in) aus, welches durch transversale Bergzüge in 
mehrere Becken getheilt wird. Das nördlichste dieser Becken ist das des 
Columbia, das nächstfolgende (nach Süden) enthält die Wüste Utah 
mit dem großen Salzsee, dem dritten entströmt der Colorado in einer 
tiefen Spalte nach dem californifchen Meerbufen. 
II. Die isolirten Gebirgsgruppen. 
1. In Süd-Amerika: 
a. Das brasilische Gebirgsland, ein Plateau von 300 bis 
600 m Höhe, der Ausdehnung nach die größte der isolirten Gruppen, 
zwischen der Tiefebene des Amazonenstromes im N., den Pampas des 
La Plata im W., der Küste des atlantischen Oceans im S. und O., 
welche letztere von mehreren höheren Randgebirgen des Plateau begleitet 
wird (z. B. die Serra do Espinha^o mit Gipfeln von mehr als 2000 in). 
d. Das Hochland von Guyana, zwischen den Ebenen des 
Amazonenstromes und denen des Orinoko, mit aufgesetzten Gebirgsketten 
in der Hauptrichtung von O. nach W. 
c. Das Küstengebirge von Venezuela, zwischen der caribi- 
fchen See und den Ebenen des Orinoko, löst sich von dem östlichen Zweige 
der Andes von Neu-Granada ab und besteht aus zwei von W. nach O. 
streichenden Ketten, mit einer Fortsetzung auf den kahlen Klippen der 
Insel Trinidad. 
d. Die Sierra Nevada de Santa Marta, eine vollständig 
isolirte Bergpyramide, erhebt sich zwischen der Mündung des Magdalenen-
	        
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