Sechster Zeitraum. 
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Kön'g die beiden Lehen, Sachsen und Thüringen, 
welche sein Vater zugleich gehabt hatte, nicht zugestehen 
wellte. Zuletzt scheint Konrad doch dem Herzoge die väter¬ 
lichen Lehen überlasten zu haben, so wie er auch nichts ge¬ 
gen den schwäbischen Grafen Burkhard auszurichten ver¬ 
mochte, der, nach der Hinrichtung des Erchanger und Ber- 
thold, die herzogliche Würde in Schwaben, mit Zustim¬ 
mung der schwäbischen Großen, behauptete. 
Konrad, durchdrungen von dem vaterländischen Sinne, 
nach seinem Tode das Reich irr den Händen des kräftigsten 
und mächtigsten teutschen Fürsten zu wissen, schlug selbst, 
mit Uebergehung seines Bruders, des Grafen Eberhard, 
den tapfern Herzog von Sachsen, Heinrich, zu seinem 
Nachfolger vor, der, nach einer Sage, daß ihn die Nach¬ 
richt von seiner Wahl zum Könige auf dem Vogelheerde bei 
Braunschweig getroffen habe, den Beinamen Finkler er¬ 
hielt, aber richtiger Heinrich der Sachse, oder Hein¬ 
rich der Große genannt zu werden verdient. 
314. 
Heinrich 1. 
Mit Heinrich dem ersten (919 — 936) beginnt das 
sächsische Regentenhaus in Teutschland. Der Herzog von 
Sachsen war damals der mächtigste teutsche Fürst, da er 
mit dem Herzogthume Sachsen, das vom Harze bis an 
die Nordsee, und von der Weser bis an die Elbe reichte, 
Thüringen verband, zu welchem ein Theil des Landes 
der Ostfranken gehörte. Durch Siege im Lande der Slaven 
erweiterte Heinrich diese ererbten Besitzungen so beträcht¬ 
lich , daß er beinahe das ganze n ö r d l i ch e T e u tsch l a n d 
beherrschte. Doch mehr noch als dies war es Heinrichs 
Heldengeist, durch welchen Teutschland zur Ordnung im In¬ 
nern und zur Ruhe von außen her gebracht ward, sein siche¬ 
rer Blick, mit welchem er über die Reichsangelegenheiten 
entschied, und die richtige Politik, die ihn gewöhnlich die 
wirksamsten Mittel für seine Zwecke finden ließ.
	        
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