<300 \ Sechster Zeitraum. 
den Kanzeln verlesen. Seit dieser Zeit hob sich der dritte 
Stand, besonders durch die Freiheit des Handels nach dem 
Auslande. Eben so gewann die Gerichtsverfassung 
durch die Einfü hrung der Geschw ornen, durch die 
völlige Aufhebung der Ordalien, besonders aber dadurch, 
daß das d e n übrigen g e r m a n i s ch e n R e i ch e n a u f- 
gedrungene römische Recht nie auf dem freien 
Boden Englands feste Wurzel schlagen konnte. 
— Auf Johann folgte sein Sohn Heinrich 3 (1216 — 
1273), dessen Bruder Richard von C o r n w a l l i s (1257), 
nach dem Abgänge der Hohenstaufen in Teutschland, teut¬ 
scher König ward, ohne diesem Reiche neue Haltung geben 
zu können. Heinrichs Verschwendung bewirkte einen innern 
Krieg, in welchem er mit seinem Bruder und dem Kron¬ 
prinzen Eduard gefangen genommen ward. Der Anführer 
der Gegenparthei, der Graf von Le ice st er, berief ein 
Parlament (1265) zusammen, an welchem zum ersten¬ 
male städtische Abgeordnete Antheil nahmen, eine Ein¬ 
richtung, die nach achtzehn Jahren der König Eduard nach¬ 
ahmte. Dieser Eduard entfloh, als Kronprinz, aus der 
Gefangenschaft der Aristokraten, und befreite auch seinen 
Vater aus derselben durch die Schlacht bei Evesham (1265), 
in welcher Leicester siel. 
365. 
Fortsetzung. 
Eduard 1 folgte seinem Vater im Jahre 1272; ein 
Fürst von unternehmendem, kriegerischem Charakter, welchem 
aber Züge von Harte und Grausamkeit nicht fremd waren. 
Ihm gelang (1284) die völlige Besiegung des bis dahin in 
beständigen Empörungen aufwogenden Wales; die gericht¬ 
liche Verfassung des Reiches ward verbessert, und die Wis¬ 
senschaften erhielten durch Roger Bacon (doctor mira- 
bilis), der wahrend dieser Regierung lebte, einen neuen 
und höher» Umschwung. — Eine willkührliche und traurige 
Regierung unter Eduard 2 (1307—1317) trat zwischen 
die kraftvolle Leitung Eduards 1 und Eduards 3, bis
	        
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